Ursprüngliche Ansicht darstellen: Tipps zum Bau eines Innengeheges

Heubären
geschrieben am 04.02.2008 um 13:21 Uhr
Verständlicherweise tun sich bei der Überlegung nach dem Bau eines Innengeheges viele Fragen auf. Hier möchten wir im Vorfeld einige Anregungen geben, die bei der Planung zu beachten sind:

(u)Größe(/u)
Die Faustregel für Kaninchengehege lautet: mindestens 2m² pro Tier, wenn sie täglich noch mehrere Stunden in der Wohnung umherlaufen können. Ist dies täglich nur kurz möglich, sollte die Fläche mindestens 3m² pro Kaninchen betragen.
Beispiel: ein Kaninchenpärchen bekommt täglich jede Menge Auslauf. Sie wohnen in einem Gehege von 3m Länge und 1,50m Breite (3 x 1,5 = 4,5m²).
Ein Gehege sollte mindestens 80 cm hoch sein, höher ist jedoch immer besser, da einige Kaninchen wahre Hochsprung-Meister sind. Sind erhöhte Einrichtungsgegenstände wie Häuschen nahe am Gehegegitter, muss es an dieser Stelle entsprechend höher sein.

(u)Seitenwände(/u)
Am günstigsten sind Gehegegitter (auch Welpengitter), wie man sie im Internet und in manchen Zoogeschäften kaufen kann. Sie sind jedoch in der benötigten Höhe kaum erhältlich. Man kann verzinkten Draht auf Holzrahmen tackern und so die Größe der einzelnen Elemente selbst bestimmen. Vorsicht: Können die Tackernadeln von den Kaninchen erreicht werden, unbedingt z.B. mit einer Holzleiste verdecken!
Im Innenbereich muss nicht unbedingt der Vierkantdraht genommen werden, sog. „Kaninchendraht“ ist hier ausreichend und eher eine Frage der Optik.
Sind Holz-Verkleidungen an der Wand geplant, sollten diese zum Schutz der Tapete mind. 40 cm über die höchste Ebene herausragen, auch hier ist höher immer die sichere Variante. Sollten die Seitenwände so verbaut werden, dass sie auf keinen Fall angeknabbert werden können, kann ruhig beschichtetes Holz verwendet werden. Ansonsten sollte man mit wenig harzendem Naturholz arbeiten, da so manch gepresstes Holz hoch schadstoffbelastet ist.

(u)Boden(/u)
Für die meisten User unseres Forums hat sich bewährt, PVC als Untergrund zu nutzen. Man kann ihn leicht abfegen, Urin kann nicht einziehen und der Fußboden ist sicher.
Der PVC muss unbedingt so verlegt werden, dass die Ränder nicht angeknabbert werden können. So empfiehlt es sich, dass der PVC bis unter die Gehegeabgrenzung verläuft und das Gehege nicht von den Tieren verrückt werden kann. Es gibt sehr glatten und eher rauen PVC, Ihre Kaninchen werden es ihnen danken, wenn sie sich für nicht ganz glatten Boden entscheiden. Auf den PVC kann man beliebig viele Baumwollteppiche legen. Hier sind besonders beliebt die Teppiche von Ikea („Signe“), diese haben ein Maß von 60 x 80 cm, sind waschbar, sehr preisgünstig und zu 100% aus Baumwolle.

(u)Einrichtung(/u)
Wenn Sie selber Etagen oder Häuschen bauen wollen, gilt für das Holz die Regel, dass es möglichst aus unbelastetem Naturholz sein sollte. Häuschen sollten immer zwei Eingänge haben, da die Kaninchen sich in einem Haus ohne Fluchtmöglichkeit vermutlich nicht wohl fühlen werden.
Zum Zusammenbasteln der Einzelteile können Sie ungiftigen Holzleim (z.B. von „Ponal“) verwenden. Nutzen Sie Schrauben oder Nägelchen, achten Sie beim Bau und auch beim Reinigen des Geheges regelmäßig darauf, dass die Spitzen nicht herausgucken.

(u)Lacke und Farben(/u)
Möchten Sie das Holz des Häuschens schützen, können Sie Lacke verwenden, der für Kinderspielzeug geeignet ist. In der Regel ist dieser auf Wasserbasis hergestellt. Die EU-Norm heißt „DIN EN 71-3“. Solche Lacke (im Handel so gekennzeichnet) können bedenkenlos verwendet werden. Versprechen Sie sich von der Wirkung allerdings keine Wunder, das Holz wird dadurch nicht völlig wasserabweisend.
Soll Farbe ins Spiel – vielleicht haben Sie noch einen Wasser-Farbkasten?

(u)Heuraufe(/u)
Eine Heuraufe sollte vorhanden sein, damit die Kaninchen nicht ständig über ihr Heu drüberlaufen. Wichtig ist hier, dass Sie eine Raufe verwenden, in die die Kaninchen nicht hereinspringen können. Hier besteht Verletzungsgefahr, wenn das Tier mit dem Fuß zwischen den Streben hängen bleibt!

(u)Toilette(/u)
Als Toiletten eignen sich gut Käfigunterschalen, größere Spülschüsseln oder Ecktoiletten für Kleintiere. Tipp: Urinstein mit Essig beträufeln, einwirken lassen und sehr gut durchspülen!

(u)Sicherheit(/u)
Kabel dürfen nicht in Reichweite der Kaninchen sein – im Baumarkt gibt es entsprechend knabbersichere Schienen für Kabel.
Ebenso können Steckdosen in Bodennähe eine Gefahr darstellen – Sicherheit bieten hier Kinder-Steckdosen-Sicherungen, die man auf die Dose klebt und man dann den Stecker eindrehen muss.
Pflanzen sind ebenfalls gefährlich, die gängigen Zimmerpflanzen sind zum großen Teil giftig für Kaninchen. Wollen Sie nicht auf Grünes verzichten, stellen Sie die Pflanzen so hoch, dass sie nicht erreichbar sind. Und denken Sie dran, dass auch plötzlich mal ein Blatt herunterfällt.

(u)Spielzeug(/u)
Kaninchen spielen für ihr Leben gern und so kann man ihnen leicht eine Freude machen. Ideen und Warnungen gibt es auf unserer Internetseite unter „Spielzeugbewertung“.

Viel Spaß beim Basteln!
haggy
geschrieben am 08.12.2009 um 16:28 Uhr
Vielen Dank für die vielen Tipps!