Ursprüngliche Ansicht darstellen: ehrenamtlich arbeiten im Tierheim

Sannyshine
geschrieben am 10.09.2008 um 16:27 Uhr
Hallo,
ich wollte mal fragen/wissen ob einer von euch Erfahrungen damit hat, im Tierheim zu arbeiten? Ich überlege einen Vormittag in der Woche hier in Hamburg im Tierheim Süderstraße ehrenamtlich Ställe sauber zu machen, Futter auszugeben etc.
Das Tierheim hat ja nun nicht den besten Ruf, ist es dann empfehlenswert? Groß was verändern werd ich da ja wahrscheinlich nicht können oder?
Lassen die einen dann auch Tiere vermitteln und die neuen Halter beraten?

Danke für die Infos
lg Sandra
Sylke
geschrieben am 10.09.2008 um 17:13 Uhr
In einem Tierheim kann man ehrenamtlicher Helfer nur bedingt was verändern. Das kommt eben auf die Mitarbeiter dort und die Ideen an. Du wirst aber eher nicht als Vermittler dort helfen, denn das machen normalerweise in so einem großen Tierheim nur die festangestellten Mitarbeiter und nicht die ehrenamtlichen Helfer.

Gruß Sylke
Sannyshine
geschrieben am 10.09.2008 um 17:52 Uhr
schade... eine Veränderung würde dort definitiv nicht schaden...
Sylke
geschrieben am 10.09.2008 um 17:57 Uhr
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Man muss sich einfach langsam vortasten und schauen, was geht.

Gruß Sylke
mira
geschrieben am 10.09.2008 um 19:24 Uhr
Also ich habe sechs Jahre im Tierheim gearbeitet.

Irgendwann darf man auch verantwortungsvollere Aufgaben übernehmen, man muss halt durchhalten.

Aber zu Beginn zu kritisieren finde ich nicht so gut, gerade wenn man die Situation nicht genau kennt und vielleicht auch einiges von anderen gehört hat, ich habe in Foren (nicht hier) auch schon über "mein" Tierheim Sachen gelesen (zufällig), da standen mir die Haare zu Berge.

Wobei ich das Tierheim Südstraße natürlich nicht kenn, komme ja aus Freiburg.


Sannyshine
geschrieben am 10.09.2008 um 19:40 Uhr
ich denke ich werde da bei Zeiten einfach mal vorbei gehen und fragen.
Das mit der Kritik ist vielleicht auch etwas zu drastisch rüber gekommen. Ich finde dort im Tierheim nicht alles richtig, zum beispiel das die Rammler nicht kastriert werden, aber trotzdem leisten die dort auch tolle arbeit und ich hab mich im Schnitt auch ganz gut beraten gefühlt...
mira
geschrieben am 11.09.2008 um 09:23 Uhr
Hallo,

genau, geh doch einfach mal nachfragen.

Ach ja, Leute zu beraten macht im allgemeinen keinen Spaß, es eher selten der Fall, dass du ihnen zum Beispiel etwas über artgerechte Haltung erzählst und sie die Tipps annehmen und umsetzen.
Es ist ja leider immer noch eher die Ausnahme, dass Kaninchen artgerecht gehalten werden und das merkt man auch an den Leuten die ins Tierheim kommen.
Wenn du die Beratung im Tierheim bei den Kleintieren machst, macht das nicht glücklich, sondern meistens traurig und wütend.

Liebe Grüße
blackymaus
geschrieben am 02.10.2008 um 12:10 Uhr
hi
ich arbeiet auch so 1 mal die woche im tierheim und ich muss sagen es idt klasse
naja jedes tier braucht liebe und pflege
und nur wir menschen können uns um so was kümmern/quee
Silli
geschrieben am 02.10.2008 um 22:22 Uhr
Ich habe auch während meines Referendariats im Tierheim gearbeitet.

Ich fand es toll, weil ich etwas Nützliches machen konnte und gleichzeitig bei Tieren sein konnte.

Aber nach einer Zeit gingen mir einige Dinge an die Nerven:

- Am Nachmittag, wenn die Besucher kamen, verhielten sich die Verantwortlichen immer sehr skeptisch manchmal auch recht unfreundlich den Besuchern gegenüber. In jedem wurde zunächst einmal ein potentieller Tierquäler gesehen. Ich denke, Menschen, die im Tierheim nach einem Tier suchen, sind zunächst erstmal gute Menschen. Dementsprechend sollte man ihnen auch begegnen.

- An einem Mittag fand ich eine 12-Jährige Hündin eingeschläfert im Tierarzt-Zimmer. Ein Tierheimmitarbeiter hatte sie einfach so mal mit zum Einschläfern genommen, weil sie lästig geworden war. Tippi, so hieß sie, brauchte halt ihre Tablettchen, brauchte recht lange bis sie morgens aus ihrem Körbchen kam, er konnte also nicht schnell saubermachen, sie war einfach lästig. Also redete er sich ein, dass der Hund "erlöst" werden muss. Sie lebte mit dem 14-jährigen Gerry zusammen. Die liebten sich. Nun war Gerry allein und trauerte immens. Eine Mitarbeiterin nahm ihn dann mit nach Hause. Doch das half nicht viel. Er kam nie über den Verlust von Tippi hinweg.

Manchmal nerven mich solche Einstellungen.

Aber das ist nicht überall so.
Das Tierheim Duisburg, von dem ich meinen Jo-Jo habe, ist klasse. Da waren alle super freundlich und haben sich viel Zeit für uns genommen, als wir unser Böckchen abgeholt haben.

Also grundsätzlich hat das ehrenamtliche Arbeiten Spaß gemacht, wenn man auch viele Schicksale mit nach Haus nimmt.

Übrigens habe ich da immer die Katzenklos gespült. Es ist nicht immer schöne Arbeit aber sinnvolle.

lg Silli
Karotte
geschrieben am 06.10.2008 um 18:36 Uhr
gibt es da eigentlich irgendeine altersgrenze, ab wann man erst mithelfen darf?
bedanke mich schonmal im vorraus
Sylke
geschrieben am 06.10.2008 um 19:13 Uhr
Karotte, das kommt auf das jeweilige Tierheim an. Einfach nachfragen!

Gruß Sylke
mira
geschrieben am 07.10.2008 um 06:41 Uhr
Ah ja...

Ich arbeite mittlerweile im Th am Empfang und habe somit fast ausschließlich mit den Besuchern und den Anrufenden zu tun.

Glaub mir, mindestens 90 % aller Besucher, die ins Tierheim kommen und dort anrufen, sind keine Tierfreunde (auch wenn sie sich dafür halten),ich werde nicht selten beleidigt, persönlich angegriffen und muss mir häufig Dinge von Leuten anhören wie: "dann schläfern wir ihn eben ein..." und neeee, ich will nur einen kleinen Babyhasen, dann kauf ich den eben im Baummarkt...", "wir hatten unsere Hunde immer im Zwinger " usw usw usw...wenn sie ihren Willen nicht bekommen.

Das schlimmste an diesem Beruf und das wirklich nervenzerrende sind die oben beschriebenen Menschen, die ins Tierheim kommen.