Hallo,
folgendes musste ich in den letzten Wochen leider miterleben
Anfang des Jahres bin ich zu Sweetrabbits gekommen, weil ich bei meiner eigenen Kaninchenhaltung Hilfe brauchte. Ich war begeistert und habe einer Bekannten von dieser Seite erzählt, die auch zwei Kaninchen hatte, welche natürlich auch aus Unwissenheit teilweise falsch gehalten wurden.
Die Situation wurde umgehend für die Beiden verbessert und irgendwann kam man auf die Idee noch zwei Kaninchen dazu zu holen. Ich habe unendlich oft mit meiner Bekannten telefoniert, weil ich ja auch vier Kaninchen habe und man wissen wollte wie das bei mir so war.
Ich habe ihr davon erzählt wie ich die ersten Wochen nur geputzt habe, weil sich Kaninchen bei einer VG zu riesen Ferkeln entwickeln. Ich habe erzählt wie oft mir das Herz in die Hose gerutscht ist, wenn sich die Vier mal wieder richtig böse gezofft haben.
Meine Bekannte meinte das würde ihr alles nichts ausmachen, hauptsache am Ende verstehen sie sich alle.
Der Tag war da und zwei Kaninchen, die vorher ihr Leben in einem kleinen Käfig auf einem dunklen Dachboden verbracht haben, zogen ein. Nach vermutlich nicht mal 15 Minuten musste der Rammler dann auch schon wieder ausziehen weil er "aggressiv" war. Nach zwei Wochen musste dann auch das Weibchen ausziehen, weil es unsauber war und vermutlich auch Darmprobleme hatte. Die Beiden kamen zurück zu ihren alten Besitzern.
Dummerweise hatte man sich da in der Zwischenzeit schon einen unkastrierten Rammler von einer Dame geholt die ihre Kaninchenzucht aufgab. Er wurde kastriert und man holte sich noch das von den vielen Schwangerschaften ausgemergelte Weibchen dazu.
Tja und jetzt 3 Wochen und einige Nervenzusammenbrüche später wandern die Beiden ins Tierheim.
Der Dreck und die damit verbundene Arbeit war einfach zu viel, was einerseits verständlich ist, denn schwere gesundheitliche Probleme meiner Bekannten kamen noch hinzu.
Die viele Aufklärung, das gute Herz und der gute Wille haben einfach nicht ausgereicht. Es ist unendlich traurig denn diese Tiere hätten ein liebevolles Zuhause haben können. Vermutlich ist das kein Einzelfall.
Wenn man sich ein Tier nach Hause holt, reicht es nicht aus tierlieb zu sein und es reicht auch nicht aus sich über alles genau zu informieren.
Wenn man wieder mal Überstunden gemacht hat und man spät abends nach Hause kommt, dann muss man sich fragen, hätte ich jetzt noch die Nerven sauber zu machen?
Wenn ein Tier krank ist, habe ich dann die Nerven mir 3 mal am Tag in die Hand beissen zu lassen, weil ich Medikamente verabreichen muss?
Wenn ich am nächsten Morgen früh raus muss, habe ich dann die Nerven mich Nachts um 3 Uhr wecken zu lassen, weil die Tiere ihre Rangordnung klären?
Ich bin immer wieder unfreiwillig an Tiere aus schlechter Haltung gekommen, für die ich auf einiges verzichten musste.
Ich habe eine Hündin die mich ein Vermögen an Tierarztrechnungen gekostet hat, mein Erspartes für den Führerschein ging für sie drauf (ich fahre immer noch mit dem Rad).
Ich habe vier Kaninchen, die sich fleissig abwechseln mit krank werden, was ebenfalls ein kleines Vermögen kostet und meine Nerven sehr strapaziert.
Doch ich war jederzeit bereit diese Opfer zu bringen und das Schwanzwedeln meiner inzwischen 11 Jahre alten Hündin und das ausgelassene Haken schlagen meiner Kaninchen ist genug Entschädigung dafür.
Bevor man sich ein Tier ins Haus holt, sollte man sich im Klaren darüber sein, dass es nicht immer nur schön ist ein Tier zu haben, es ist oft genug stressig, teuer und auch nervig.
Man sollte bereit sein solche Opfer zu bringen, das verstehe ich unter Tierliebe.
Die tolle Arbeit, die das Sweetrabbits Team hier leistet ist umsonst wenn man sich nicht genug Gedanken über die nicht so tollen Seiten der Tierhaltung macht und die Geschichte dann so ein Ende hat.
LG tina