Liebes Tagebuch,

da meine Mama ständig vorm PC hängt und was von einem Kaninchenforum erzählt, muss ich hier doch glatt mal reinschauen und von mir erzählen.

Ich bin Fienchen und eine junge Zwergwidderdame. Im Alter von 5 Wochen holte eine Familie mit 2 kleinen Kindern meine Freundin Nala und mich zu sich nach Hause. Davor lebten wir in einer Zoohandlung mit vielen anderen Kaninchen in einem kleinen Gehege. Bei der Familie angekommen wurden wir in einem schrecklich kleinen Käfig gesteckt. Aber dafür gab es jede Meine Leckereien wie Drops usw. Doch Nala und ich hatten trotz der Leckerlis ständig Angst. Jeden Morgen wurden wir durch ein lautes Trampeln und Gekreische geweckt. Dann wurde der Käfig aufgerissen und wird wurde herausgezogen. Anfangs hielten wir aus Angst noch still, aber irgendwann platze uns der Kragen. Wir zappelten so sehr wir konnten und schnappten auch mal kräftig zu, bis wir uns aus dem schrecklichen Griff der Kinder befreien konnten. Dann verzogen wir uns hinter Schränke und ließen keinen mehr an uns hin. Irgendwann wurde es dem Vater der Kinder zu viel uns ständig einzufangen und in den kleinen Käfig zu stecken. „Ich setz die Miestviecher aus“, schrie er durch die ganze Wohnung. Plötzlich klopfte es und eine fremde Frau kam in die Wohnung. Sie redete kurz mit den Eltern und nahm uns mit. Dann telefonierte sie mit jemanden und plötzlich standen sie vor uns; unsere jetzigen Eltern. Vorsichtig schnupperte ich an Mamas Hand und war verwundert. Sie griff nicht nach mir und auch nicht nach Nala, sondern ließ uns einfach schnuppern und redete ganz ruhig mit uns. Ich nahm all meinen Mut zusammen und kuschelte mich an ihren Arm und von da an wusste ich, dass mir bei ihr nie was passieren würde.

Einige Tage später hatten wir ein großes Gittergehege mit allem drum und dran. Nur die leckeren Drops gab es plötzlich nicht mehr. „Ihr werdet sonst dick und krank“, hat Mama gesagt. Dafür bekamen wir aber extra Auslauf im Wohnzimmer und durften sogar aufs Sofa hoppeln. Aber tagsüber immer in diesem Gehege zu sitzen fanden wir langweilig. Schließlich gab es so viele schöne Plätzchen die wir gern erkunden wollten. Papas Schreibtisch zum Beispiel. Oder diese Ecken, wo man den Teppich so toll rausziehen kann. Man macht dass Spaß. Also planten wir unseren Fluchtversuch. Lange hatte ich geübt, die Gitterelemente so anzuheben, dass Nala durchpasst und ich hinterherlaufen kann, während sie mit Ihrem Hintern noch das Gitter anhebt. Und endlich hatten wir es geschafft. Wir waren frei!!! Das war einer der schönsten Tage. Ich durfte den Teppich überall rausziehen, ohne dass jemand meckert. Wir haben alle möglichen Bücher, Unterlagen, Klamotten usw. angeknabbert. Und da wir ja nicht mehr in unsere Klokiste kamen, haben wir uns eigene Pipiecken gemacht. Man hat sich Mama gefreut, als sie Heimkam. So einen Freudenschrei hatte sich noch nie von sich gegeben. Aber ihre Freude war wohl nicht von langer Dauer. Sie setzte uns wieder ins Gehege uns sagte uns, dass wir das nicht dürfen. Aber auch dass hielt uns nicht davon ab, aus den neuen „gesicherten“ Gehegekonstruktionen auszubrechen (unsere Eltern wussten ja nicht, wie wir da raus kamen). Aber dann bekamen nicht nur wir, sondern auch Mama und Papa Ärger. Oma fand es nämlich gar nicht toll, dass der ganze Teppich kaputt war und wollte Mama und Papa verbieten uns wieder ein Gehege zu bauen. Papa setzte uns in einen Doppelstockkäfig „Ist ja nur bis Oma sich wieder beruhigt hat“, hat er zu uns gesagt. Aber Mama schimpfte heftig mit ihm. Sie zeigte ihm Gehege aus diesem Forum und erklärte ihm und Oma, dass wir mindestens 4m² Platz für Tag und Nacht + Auslauf brauchen. /streit

Nun begann auch noch die Zeit meiner ersten Scheinschwangerschaft. Da Nala und ich uns nur am Abend aus dem Weg gehen konnten rammelten und jagten wir uns den ganzen Tag durch den Käfig. Nachdem ich ständig scheinschwanger war brachte Mama uns zum Tierarzt und holte sich Hilfe, da ich Nalas schicken Löwenkragen komplett zum Nestbau verwendet hatte. Wir wurden für einige Zeit getrennt, bis wir uns wieder beruhigt hatten, doch es hörte nicht auf. Immer wenn Nala und ich aufeinander trafen, rammelten wir uns, obwohl wir wieder ein größeres Gehege hatten. Eines Tages blutete ich sogar schon aus der Scheide. Unsere Eltern gingen immer wieder mit uns zum Tierarzt und irgendwann waren der Tierarzt und die beiden sich einig, es muss operiert werden. „Starke Gebärmutterveränderung“ wurde uns gesagt. Also brachten die beiden uns schweren Herzens zum Tierarzt und ließen uns dort zum ersten Mal allein.

Nun saßen wir mit Halskrause in getrennten Käfigen und wurden mit einer Spritze zugefüttert (Woher sollten wir denn auch wissen, dass wir die Fäden nicht rausziehen dürfen??). /wirdoof

Naja, nach ca. einer Woche kam die Halskrause wieder runter. Inzwischen hatten unsere Eltern auch wieder eine Überraschung für uns. Ein neues Gehege! Da wir den zweiten Stock unseres Käfigs lieben (ist ja die Luxusetage) blieb dieser stehen. Dann kamen 1m Holzelemente mit Draht drum herum (gab es wohl im Internet). Außerdem gab es als Highlight auch noch einen neuen Heutunnel!!! Man ist der toll!!! Da will man gar nicht mehr ausbrechen. Aber da ich die Elemente jetzt auch nicht mehr anheben kann, mach ich mir da auch keine Gedanken mehr drüber.

Demnächst gibt es wohl wieder eine Überraschung. Wir ziehen mit unseren Eltern, Jacky und Jimmy um (was auch immer „Umziehen“ heißen mag). Und dort werden wir unser eigenes Zimmer haben. Dort gibt es wohl keinen Teppichboden mehr, aber dafür jede Menge Platz. Sobald wir dort sind, werde ich mich wieder melden.

Viele Grüße auch von Nala!

Euer Fienchen

P.S. Ich hab ein paar Fotos auf dem PC gefunden:

So seh ich jetzt aus:

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Sauberkeit muss sein:

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Nala & ich

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Ich mit der schrecklichen Halskrause:

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Nala mit der Halskrause (Man sah die doof aus)

http://80.190.202.79/pic/k/kuschelohren/dsc00315.jpg

Unsere Kumpels Jacky und Jimmy:

http://80.190.202.79/pic/k/kuschelohren/dsc00329.jpg

Mama & Nala

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Fotos von unserem Gehege gibt es auch bald. Meine Eltern müssen die wohl noch irgendwie auf den PC machen...