Letzte Nacht träumte ich, dass Othello wieder in seinem Haus sitzt und gesund ist, ich war so durcheinander, dass ich in der Kälte nach unten geschlichen bin und nachsehen mußte, ob der 22.12. nur ein böser Traum war. Es ist so schwer, es zu akzeptieren, dass er nicht mehr aus seinem Haus gehoppelt kommt, wenn man ins Gehege kommt.
Am schlimmsten war es, sein Haus und alles womit er in Berührung gekommen war, zu desinfizieren, damit sich die anderen nicht mit den Bakterien anstecken. Ich fühlte mich so schlecht dabei, ich habe einfach alle seine Spuren beseitigt, teilweise wegwerfen müssen, weil ich es nicht desinfizieren konnte. Seine ganzen Salben und Tropfen mußten auf anraten der TÄ auch in die Tonne. Alles ist weg, ausser die Erinnerung und die Bilder von ihm, die mich trösten.
Die anderen 9 sind nach der Reinigungsaktion und anschließenden Öffnung der Türe zum Krankengehege gleich alle in Othellos Haus geflitzt und die Chefin hat bei jedem von uns auf den Arm geschaut, ob der kleine Othello nicht vielleicht bei uns hockt.
Das war schlimm, ich hab so geweint.
Jetzt scheint es, als ob sich in der Gruppe alles so langsam normalisiert.
Und bei mir: 200g Futter weniger, eine Toilette weniger, einen Futter- und Trinknapf weniger, eine Heuraufe weniger zum Füllen und, und und ... einen Schatz weniger...
Ich weiß zwar, dass ich richtig entschieden habe, werde aber immer noch alle 4h nervös, weil ich ihm dann ja wieder sein Auge behandeln mußte, sogar nachts werde ich deshalb wach, es wird wohl noch eine Weile dauern, bis ich mich daran gwöhnt habe, ihn nicht mehr knuddeln zu können und bei mir zu haben.
Allen, die auch einen Schatz verloren haben, wünsche ich viel, viel Kraft und vielen, vielen Dank für eure lieben Worte, die haben mich sehr getröstet.