Ich bin Mäxchen, ein kleiner Kaninchenmann mit hängenden Ohren weswegen man mich Widder nennt, ich habe wunderschönes Fell, was keiner mehr streicheln mag.
Ich kann mich noch daran erinnern als ich hier einzog waren alle Zweibeiner von mir begeistert, ich wurde oft aus meinem Käfig genommen gestreichelt, geherzt und liebkost.
Ich vermisste zwar ein Partnertier, dachte mir aber das so liebe Leute mir bestimmt noch einen Partner besorgen würden.
Jedes Jahr um die gleiche Zeit war die ganze Familie in großer Aufregung, die Fenster wurden mit allerlei buntem Zeugs behängt und ein großes grünes etwas wurde mitten ins Zimmer gestellt, an diesem Ding hingen bunte Bälle in denen ich mich spiegelte, wenn ich mich sah wurde die Sehnsucht nach einem Partner sehr groß.
Alle Zweibeiner schrieben Wunschzettel und an diesem einen Abend wurden all diese Wünsche erfüllt.
Auch ich füllte in meinen Gedanken einen solchen Zettel aus, der Abend kam und ging alle waren glücklich, nur ich war noch immer alleine.
So vergingen die Jahre, ich werde schon lange nicht mehr aus diesem Käfig genommen, keiner streichelt mich mehr oder herzt mich.
Wenn ich Schritte näher kommen höre versuche ich mich auf meine Hinterbeine zu stellen um auf mich aufmerksam zu machen, was aber durch die Höhe meines Käfigs nicht geht, ich stoße sogleich mit meinem Kopf an.
So sehr ich es auch versuche der Deckel lässt sich nicht öffnen.
Ich bin so traurig und alleine, auf meinem Wunschzettel ist der Wunsch nach einem Partner schon längst verschwunden, ich wünsche mir nur noch dass man mich doch wieder beachten möge aber auch das bleibt mir verwehrt.
Nun bin ich ein alter Mann geworden der in einer dunklen Ecke stehen muss, meine Beine schmerzen weil ich keine Bewegung habe, meine Füsse schmerzen weil meine Krallen viel zu lang sind, mein ganzes Hinterteil schmerz da durch den ständigen Durchfall meine Haut ganz wund ist, mein Mäulchen schmerzt weil meine Zähne mir in die Backen stechen und dadurch meine ganze Mundhölle entzündest ist, aber keiner merkt es.
Ich stehe so versteckt in einer Ecke das ich nicht einmal mehr die bunten Bälle sehen in denen ich mich immer so schön spiegeln konnte, nur durch den vertrauten Lärm weis ich das es wieder einmal soweit ist und dieser Wunschtag immer näher rückt.
Ich für meinen Teil habe keine Wünsche mehr, diese Zeit ist vorbei.
Die Zeit war wieder da, die Zeit in denen die Zweibeiner zusammen kommen und sich ihre Wünsche erfühlten.
Da wurde es plötzlich ganz hell um mich und ein Zweibeiner fragte mich was ich mir denn wünsche, ich antwortete „nichts“ da fragte sie mich ob sie sich denn etwas von mir wünschen dürfte, „aber sicher“ Antwortete ich ihr was ich denn tun könnte um ihre Wünsche war werden zu lassen.
Sie sagte mit einer Engelsgleicher Stimme „ich wünsche mir das du mit mir kommst, ich wünsche mir das du mit einem Partner glücklich wirst, ich wünsche mir das du über eine grüne Wiese mit vielen deiner Artgenossen hoppelst, ich wünsche mir das du keine schmerzen mehr hast, ich wünsche mir das du glücklich bist und du mir hinter die Regenbogenbrücke folgst.“
Ich freute mich sehr und fasste sofort vertrauen zu diesem lieblichen Wesen, ich freute mich so sehr dass sich endlich all meine Wünsche erfüllen würden und folgte ihr nur zu gerne über diese Brücke.
Leute ich kann euch sagen hier ist alles wie ein Traum, alles wovon ich nicht einmal gewagt hätte zu träumen ist war geworden, ich danke diesem lieblichen Zweibeiner das sie meine Wünsche erhört hat, wenn es auch bis zu meinem Tot gedauert hat.
Bitte all ihr Zweibeiner da draußen lasst eure Tiere nicht solange warten, erfüllt ihnen diese kleinen Wünsche bevor es zu spät ist.
Es grüßt euch ein nun sehr glücklicher Max

Birgit Saller 1.12.09

Huu jetzt hab ich tränen in den Augen
Ich denke die ganze Zeit daran, dass dies wohl auch der Wunsch des Nachbarkaninchens ist, dass alleine im Käfig hockt...

Oh mir kullern die Tränen.

Am Ende ist es doch noch gut ausgegangen. Nur leider hat niemand mehr etwas davon. Jetzt, wo meine beiden Rabauken so am alltäglichen Familienleben teilhaben dürfen, merke ich auch, wie intelligent, dankbar und zutraulich diese Tiere werden können. Sie erfordern nunmal Zeit und viel Liebe. Und wenn jemand nicht in der Lage ist, sich diese Zeit zu nehmen, der sollte sich auch kein Tier halten - und das gilt nicht nur für Kaninchen.
Es ist sehr traurig

So traurig und sooo wahr...

Hallo Birgit,
eine wunderschöne und traurige Geschichte.
Ganz toll schrieben. Hat mein Herz berührt.

Nur leider gibt allzuviele Kaninchen die das selbe Schicksal
teilen müssen. Hast Du mal daran Gedacht, diese Geschichte
zu Veröffentlichen ? Es gibt doch Tierzeitungen. Damit könntest
Du sooo viele Menschen erreichen. Menschen mit einem Herz für
Tiere, die aufmerksam werden. Kanichenhalter die sich ertappt
fühlen und sich endlich kümmern.

Ich schreibe seit gerade an einem Kaninchen "Geschichten" Buch.
In diesem Buch geht es um Kaninchen aus "Ihrer" Sichtweise.
Ich bemühe mich soviel Infos wie möglich hineinzupacken
natürlich schön Verpackt. Es soll ja Freude machen. In meinem
Kaninchen-Freundeskreis "teste" ich gerade mal an. Und alle wollen sofort Teil II. Vielleicht bietet sich ja mal die Gelegenheit das zu
Veröffentlichen. Nur so kann man die Menschen erreichen.
Nicht mit Fachbüchern. Da gibt es nur ganz wenige, die ausreichend
Infos über unsere Schnuffelnasen bieten.
ABER wenn ein Kaninchen von sich erzählt......
Toll, einfach toll.
Lg. Mimmi

Ich finde sowas immer so traurig.
Wenn ich daran denke für wieviele Kaninchen das Leben genau so aussieht!

Deswegen müssen wir so viel Menschen wie möglich erreichen .. um solche traurigen Geschichten immer seltener werden zu lassen!

(i)schluchz(/i)

Sehr schön geschrieben!

So traurig und doch so schön *Augen wisch*

@Mimmi

Das würde ich auch sehr gerne mal lesen

Guten Morgen,
es freut mich so sehr das meine Geschichte so gut angekommen ist.
Stolz wie Lumpi wäre ich, wenn die Geschicht in einer Zeitung kommen würde.
Ich wüsste aber nicht wie, wenn euch die Geschichte gefallen hat kann ich gerne hier und da was hier einstellen denn ich schreibe gerne und viel.
LG birgit

Ich musste auch weinen als ich deine Geschichte gelesen habe. Du schreibst wirklich sehr schön und würdest damit sicher viele Menschen nachdenklich stimmen, die ihren Tieren kein schönes Leben ermöglichen.

Guten Morgen Birgit

Ich fände es sehr schön, wenn Du ab und an was schreiben würdest. Ich finde es toll, wenn es Menschen gibt, die die Begabung haben so zu schreiben, dass es die Herzen berührt. Und dies hier hat mich sehr berührt.

Hm..probiere es doch ruhig einmal mit einer Zeitung wenn Du solche Kurzgeschichten verfasst. Oftmals gibt es Rubriken in denen Geschichten veröffentlicht werden, speziell in Tageszeitungen kenne ich sowas. Kannst ja mal die Augen offen halten

Dir noch eine besinnliche und schöne Adventszeit.

So traurig & so wahr...

Mir laufen gerade dermaßen die Tränen.....

Ja bitte! Ich schreibe auch gern, aber deine Geschichte hat auch mein Herz berührt (nicht zuletzt weil mein Mommowidderchen auch fast allein im Käfig im TH hätte sterben müssen).

Schick doch die Geschichte an verschiedene Zeitungen und Zeitschriften (ich glaub die "Ein Herz für Tiere" druckt viele Lesergeschichten ab!), du wirst sicherlich eine Resonanz bekommen. Versuchs doch einfach, kann ja nix schlimmes passieren.

Würd mich freuen mehr von dir zu lesen!

...das ist sooooo traurig, mir wird ganz anders und wie schlimm das es leider viel zu oft so ist .Ich hoffe und wünsche das Du Deine Texte an die große Öffentlichkeit bringen kannst und damit viele Leute wachrüttelst ...!

Die Geschichte muss unbedingt wieder nach oben,
damit sie noch viele, viele User lesen !!!!

wie traurig.. aber doch soo schön!!
diese Geschichte berührt das Herz.. ich muss zugeben mich hat sie auch zu Tränen gerührt

es gibt leider viel zu viel Tierleid auf dieser Welt u an Weihnachten wird die Rate wieder erhöht, nachdem unzählige spontan Tierkäufe verschenkt werden...