Hallo meine Lieben,

seit zwei Tagen rupft Alfred Waltraut das dichte Nackenfell aus und sie liegt da und lässt sich das gefallen. Zwei Hände voll hab ich schon vom Teppich aufgesammelt. Er trägt es auch mit sich rum!?
Normalerweise macht sie sich vom Acker, wenn er ihr seine Zuneigung zeigen will oder knurrt ihn weg. Deckungsvorgänge habe ich nicht beobachtet, eher sein Ducken vor ihr, damit sie ihn putzt (was sie geflissentlich übersieht...)
Hoffentlich ist sie nicht bald nackig!
Kann mir das jemand erklären?



liebe Grüße
Silke

Hallo Silke und

wie alt sind denn deine beiden?
Macht er das zu bestimmten Gelegenheiten und nur das nackenfell oder auch wo anders?

Und Alfred ist auch ganz sicher ein Rammler (kastriert)?

Hallo Karin
Alfred wird am 18.06. ein halbes Jahr alt. Noch ist er nicht kastriert. Mein TA wollte noch warten. Er will evtl Komplikationen durch einen Darmvorfall vorbeugen. (Er ist auf jedenfall ein Männlein )
Trautchen ist jetzt ca. 1 Jahr und 3 Monate, ganz genau weiß ich es nicht. Sie sollte in den Kochtopf.....und die "Verbraucher" interessieren sich bekanntlich wenig für Details. Trautchen ist ein heller Großsilber und hat demnach sehr dichtes Fell. Ich hab schon überlegt ob ihr zu warm war und Alfred ihr aus dem Mantel geholfen hat *g* (das Angora Nien meiner Schwester mussten wir auch schon mal scheren, damit er keinen Hitzschlag kriegt).
Jetzt scheint die Rupferei aber langsam zum Ende zu kommen. Waltraud ist jetzt vorne etwas dunkler und dünner...
Eine bestimmte Gelegenheit war es nicht. Eben halt zwei Tage lang, mehr oder weniger immer wieder Übergriffe. Mich hat ja vorallem gewundert dass Trautchen das zugelassen hat...sie hat sich sonst eher pampig was Liebeserklärungen angeht.
Kastriert sind sie beide nicht, obwohl es für beide vorgesehen ist. Die letzten 3 Monate waren sie getrennt, aber es war so herzzerreißend das mitansehen zu müssen und wir haben schon 3 Bewerber für evtuellen Nachwuchs, dass wir es bei den letzten 2 Wochen bis zu Alfreds Kastration drauf ankommen lassen. Platz ist genug da.

LG Silke

Erstmal bei uns , Silke.

Bitte trenne die beiden SOFORT, es einfach darauf ankommen lassen ist wirklich keine gute Idee.

Mal abgesehen davon, daß wir uns hier generell gegen Vermehrung aussprechen, gehst du ein großes Risiko ein:

-Komplikationen bei der Geburt, bei denen die Mutter und/oder die Babys versterben können.

-Erbfehler, die nachhaltige Gesundheitsprobleme bei den Jungen hervorrufen können und bei einer solchen Zufallspaarung praktisch vorprogrammiert sind.

-Die Mutter kann noch während der Trächtigkeit bzw. kurz vor oder nach der Geburt, also schon bevor du weißt, daß Junge da/unterwegs sind, ein weiteres mal gedeckt werden, so daß dich mehrere Würfe kurz hintereinander erwarten können.

-Es kann passieren, daß die Jungen nicht angenommen werden, dann stehst du vor der beinahe unlösbaren Aufgabe einer Handaufzucht.

Es gibt schon so viele Kaninchen, die auf ein Zuhause warten, Tierheime und Schutzorgas sind voll davon, warum noch mehr produzieren?

Liebe Grüße

Daniel

Silke, ich bin gerade etwas schockiert ....

Das Verhalten deines Rammlers ist aufgrund der nicht vorhandenen Kastration völlig normal, aber leider finde ich die Aussagen deines Tierarztes alles andere als kompetent.
Ich habe keine Ahnung wie die Kastration deines Rammlers mit einem Darmvorfall zusammenhängen soll.

Es ist unverantwortlich seine Häsin ohne jegliche genitische Kenntnisse oder ausreichender Informationen über Schwangerschaft, Geburt und Aufzucht decken zulassen.
Es kann tödlich ausgehen - für deine Häsin und für den Nachwuchs. Lies dich mal im Schnullerboard durch, dann wirst du merken, dass Komplikationen an der Tagesordnung sind und man schon eine Menge Wissen mitbringen muss.

Bitte trenne deinen Rammler sofort von deiner Häsin und lass ihn schnellstmöglichst kastrieren, er muss eine sechswöchige Kastrafrist absitzen bevor er wieder zu deiner Häsin darf, solange bleibt er zeugungsfähig.

Ich hoffe doch sehr, dass deine Häsin nicht schwanger ist.

War mir klar dass ihr Teer und Federn über mir ausschüttet.... stimmt ja auch. Aber mal keine Panik.
Bisher waren sie nur stundenweise unter Aufsicht im Rahmen der Vergesellschaftung zusammen. Ein erfolgreicher Deckvorgang hat nicht stattgefunden. Beides sind reinrassige Rassekaninchen (Roter Neuseeländer vom Züchter mit Papieren und ein heller Großsilber vom Bauernhof)
Bei Alfred hat der TA vor 6 Wochen einen vergrößerten Spalt im Leistenbereich festgestellt (alterstypisch normal) aber eben ungünstig bei einer Frühkastration. Wir sollten für eine K. noch 8 Wochen warten, dann sei alles komplett ausgebildet und das Risiko kleiner.

Risiken bei Schwangerschaften sind mir bekannt.
@ Karin
Ich habe seit 9 Jahren Kaninchen und habe mir in dieser Zeit Einiges an Wissen angeeignet. Ich bin auch nicht ohne Kenntnisse von Schwangerschft, Geburt und Aufzucht auch wenn diese Vorgänge bisher nur in meiner Familie und nicht bei mir Zuhause von Statten gingen.
Auch die sechswöchige Quarantänezeit nach der Kastration von Rammlern ist mir bekannt, es gibt sogar einige sehr vorsichtige Leute, die von zehn Wochen sprechen. Diese fallen bei mir aber weg, da ich die Häsin ebenfalls kastrieren lassen werde.

Nach allen Untersuchungen und allen genetischen Kenntnissen, die ich über die beiden habe, ist das Risiko gering/normal hoch.
Mein TA war von der Idee auch nicht begeistert, da er aber meine Tiere und mein Umfeld seit vielen Jahren kennt hat er grünes Licht gegeben. Ich bin durch ihn gut betreut.

So,
das einzige was von meiner ursprüngelichen Frage übriggeblieben ist, ist warum Alfred ihr derart viel Nackenfell ausrupft und warum Waltraud das in Ordnung findet.
Das es ein normales Verhalten bei unkastrierten Rammlern ist, weiß ich. Ich versuche der Psychologie dieser Tiere auf die Spur zu kommen.

Vielen Dank erstmal soweit.
LG Silke

Dann solltest du aber auch wissen, wie schnell ein erfolgreicher Deckvorgang von statten gehen kann.

aber so wie es aussieht, gehst du das Risiko ja ganz bewußt ein bzw. bist einer Vermehrung nicht grundsätzlich abgeneigt.

Dazu muß ich dir leider sagen, daß wir das aus genannten Gründen nicht unterstützen können und wollen, und dir nahelegen, sofern du es dir nicht anders überlegen möchtest, dir ein anderes Forum zu suchen, daß deiner Einstellung eher entspricht.

Traurige Grüße

Daniel

Dann ist das wohl so.

Dieser Satz ist ein Widerspruch in sich.

Entweder die Tiere werden vergesellschaftet, oder sie werden stundenweise unter Aufsicht zusammen gelassen. Beides zusammen ist keine Vergesellschaftung, bei einer Vergesellschaftung müssen die Tiere zusammen BLEIBEN, da sie sonst nach jeder Trennung ihre Rangordnung neu klären.

Dies könnte eine Erklärung fürs Fell ausreißen sein, als eine Art der Dominanz.


In den anderen Punkten muss ich mich meinen Vorrednern anschliessen.
Davon abgesehen, dass wir das nicht unterstützen, sind deine Tiere dafür noch viel zu jung!