Ursprüngliche Ansicht darstellen: HILFE! Madenbefall

snoopy1202
geschrieben am 18.08.2008 um 13:22 Uhr
Hallo allerseits

Ich bin mit den Nerven gerade ziemlich am Ende.
Es fing am Samstag an. Ich komm an Hasenstall und mich trifft fast der Schlag. Mein Hoppel liegt auf der Seite und rührt sich kaum noch.
Als ich die Tür aufgemacht habe, hat er nur den Kopf gehoben und hat mich angeschaut. Als ich ihn gestreichelt habe, hat er mich mit der Nase leicht angestupst.

Ich hab mir dann gleich das Telefon geschnappt und den Tierarzt angerufen. Anrufbeantworter war dran mit einer Handynummer fürn Notfall. Handynummer war allerdings nicht erreichbar.
Also hab ich nen anderen Tierarzt angerufen und auch die Arzthelferin drangehabt. Tierarzt sei unterwegs, aber bis in einer Stunde wieder da. Dann könnte ich kommen.

Mir kam die Stunde vor wie Tage und ich bin sozusagen am Hasenstall gesessen und hab Pfötchen gehalten. Irgendwann hab ich versucht ob er was frißt und tatsächlich. Karotte, Salat und Petersilie. Alles weggespachtelt.

Als ich den kleinen Hoppel dann aus dem Hasenstall nehme, trifft mich erneut fast der Schlag. Sein Hinterteil bereits verklebt. Er selber patschenass eingepieselt. Wie er dann da so in seiner Transportkiste lag, war ich eigentlich fest davon überzeugt, das ich ihn bestimmt nicht wieder lebendig mit nach Hause bringe. Ich bin mit nem mehr als wehmütigen Gefühl zum Tierarzt gefahren. Ich hatte Herzrasen, mir war schlecht und schwindelig.

Als die arme Wackelnase dann auf dem Behandlungstisch lag und der Tierarzt die Hinterfüßchen anhob, ist mir fast das Herz standen geblieben. Ich war kurz davor mich zu übergeben.
Alles rot und voller weißer zappelnder Viecher. Jetzt sah ich seine Chance vollends ganz Richtung Null rutschen und ich hatte schon einen Kloß im Hals. Der Tierarzt meinte irgendwas von Blutvergiftung durch Madenbefall und hat das Ganze als Kritisch und ernst bezeichnet.
Er wolle mir nix vormachen und er möchte auch nicht 10mal an dem Kleinen rumdoktern. Er gäbe ihm jetzt zwei Spritzen (eine davon war ein 48Stunden-Antibiotikum) und mir gab er eine Packung mit 4 Tuben drin, die ich ihm dann morgens und abends direkt ins Maul geben soll.
Auf meine Anmerkung das ich aber nicht will, das er sich quält, meinte er nur: es gäbe 3 Möglichkeiten
1. Entweder er ist bis Montag von alleine gestorben
2. oder es hätte sich bis Montag nichts gebessert, dann würde er ihn einschläfern
3. oder es tritt bis Montag eine deutliche Besserung ein, dann könnte man weiterbehandeln.

Er war schon fast dabei mich zu verabschieden, da fragte ich ihn noch was denn mit den Maden sei? Von ihm kam nur irgendwas mit eines nach dem anderen. Ich könne ihn baden wenn ich das schaffen würde alle Maden zu entfernen. Mit warmem Kamillenwasser, dann gab er mir noch ne Tablette die ich im Wasser auflösen sollte und ihn damit danach nochmal abreiben. Dann redete er noch was von Penatencreme und war dabei schon fast in der nächsten Tür verschwunden.

Kam mir etwas abserviert vor, aber wenns dem Hoppelchen hilft, dann will ich nicht zimperlig sein.

Ich also heim. Stall komplett ausgemistet, auslüften lassen, frisches Stroh rein, Handtuch rein, Hoppel rein, Fliegengitter an die Tür und jede Stunde nach ihm geschaut. Handtuch gewechselt, hab meinen kompletten Gemüse- und Obstbestand geplündert, hab ihn trinken lassen, hab ihn für die Nacht warm eingebettet und nen Tuch vor die Tür gehängt usw.
Abends hab ich ihm seine Medizin gegeben und es hat wunderbar funktioniert.

In der Nacht hab ich kaum geschlafen und am Sonntagmorgen bin ich (als eigentlich Langschläferin) um 8 Uhr verschlafen und mit bummerndem Herzen Richtung Hasenstall.
Ich hatte mich eigentlich schon drauf eingestellt das das Wackelnäschen nicht mehr wackelt und hab ganz vorsichtig das Tuch vor der Tür zur Seite geschoben.

Ich hätt heulen können als ich gesehen habe das er noch lebt. Stalltür auf und ich hätt heulen können, als ich gesehen habe, das er noch lebt.
Im Laufe des Tages hab ich festgestellt, das er weitaus aktiver ist als tagszuvor. Er liegt immernoch im Stall, aber er frißt, trinkt und putzt sich bis ca. Mitte Bauch.
Gestern wollt ich ihn Baden, das Wetter war ja schön warm, aber ich habs ums Verrecken nicht hinbekommen. Mich hat es gewürgt und ich war wieder kurz davor mich zu übergeben. Ich kanns einfach nicht.
Da es beim Tierarzt nicht so wichtig rüberkam (eher wie ein unwichtiger Schönheitsfehler) und er von "eins nach dem anderen" geredet hatte, hab ichs gelassen. Da ich ja eh heute abend wieder einen Termin habe, dachte ich könnt das vielleicht auch der Tierarzt machen.

So, nun sitz ich hier im Büro und habe meine Mittagspause bei Google und auf den verschiedensten Seiten verbracht.
Was ich da zu lesen bekam hat mir so zugesetzt das ich jetzt Magenschmerzen habe.
Man soll die Maden SOFORT entfernen etc.

Ich bin jetzt soweit, das ich den Termin nachher bei dem saussen lasse und nen anderen Tierarzt aufsuche. Was würdet ihr machen?

Traurige Grüße Nadine
snoopy1202
geschrieben am 18.08.2008 um 13:27 Uhr
Nochwas: Wie schätzt ihr realistisch die Chance für den Kleinen ein? Er ist in den letzten beiden Tagen weitaus aktiver wie am Samstag. Er frißt sehr gut und es funktioniert auch das ich ihm das Trinken gebe. Auf Streicheleinheiten reagiert er wie gewohnt mit Nasenstupsen.
Er ist vom Wesen her wie vorher.
Aber er steht nicht auf. Er liegt immer noch seit Samstag auf der linken Seite. Drehen läßt er sich nicht.

Bitte seid ehrlich. Ich hab mich die letzten beiden Tage an jeder noch so kleinen Besserung hochgezogen, so das ich heut morgen noch der Meinung war, das wird wieder.
Jetzt nachdem ich auf verschiedenen Seiten war, weiß ich nicht mehr was ich denken soll.
Ich möcht mir keine falschen Hoffnungen machen und nachher beim Tierarzt enttäuscht werden.

Mach mir schon genug Vorwürfe, das ich das nicht früher entdeckt habe.
Sylke
geschrieben am 18.08.2008 um 13:29 Uhr
Hallo,

was ist denn das für ein Tierarzt? Die Maden müssen SOFORT abgesammelt werden. Zusätzlich MUSS Ivomec oder Dectomax gesprizt werden. Die Maden, die sich in den Körper gefressen haben, werden durch diese Medikamente abgetötet. Maden sondern beim Verdauungsvorgang ein Gift ab, welches bei den Kaninchen zu Vergiftungen führt. Ein AB hilft nur gegen Infektionen.

Gehe bitte SOFORT zu einem anderen Tierarzt und bestehe auf die richtige Behandlung, falls es nicht schon zu spät ist.

Ich drücke ganz feste die Daumen. Bitte melde Dich!

Gruß Sylke
Sylke
geschrieben am 18.08.2008 um 13:32 Uhr
Wie die Chancen stehen, kann ich nicht sagen, da Du den Befall ja nun nicht erst eben entdeckt hast. Ein gescheiter Tierarzt sollte das aber können. Je länger die Maden ihr Werk tun, umso schlechter werden die Chancen. Wichtig ist, dass Du SOFORT handelst und nicht erst in ein paar Stunden.
Wenn der Notdienst sich nicht auskennt...schreibe Dir die Medis auf, die ich oben genannt habe und bestehe auf die Absammlung der Maden!

Gruß Sylke
Heubären
geschrieben am 18.08.2008 um 13:33 Uhr
Oh je, was war das denn wieder für ein dusseliger TA!

Bitte geht so schnell es geht mit dem Kleinen zum Tierarzt, vielleicht findest Du hier einen guten in Deiner Nähe: //www.sweetrabbits.de/tieraerzte.html

Ja, Maden müssen sofort entfernt werden, weil sie sich in das Fleisch reinfressen.
Es hört sich wirklich nicht gut an, dass diese jetzt seit ein paar Tagen an ihm dran sind.
Trotzdem: Ein guter Tierarzt soll entscheiden, was passieren soll, so lange sollte man die Hoffnung nicht aufgeben.

Allerdings muss ich auch sagen, Du hättest natürlich gestern Deinen Ekel überwinden sollen; wenn Dir schon danach ist, Dich zu übergeben, wie muss sich dann das Kaninchen fühlen? Aber das ist hier nicht der richtige Platz für große Vorwürfe. Bitte melde Dich, wenn Du beim TA warst!

Ist es Dein einziges Kaninchen oder hat es noch einen Partner? Ist der gesund?



Gruß,
Heidi
Heubären
geschrieben am 18.08.2008 um 13:36 Uhr
weitere Tierarztlisten: (unsere Sammlung ist noch nicht so groß)

http://www.kaninchentreff.de/tieraerzte.htm

http://www.kaninchenhilfe.com/de/info/taadr.php4

http://www.kaninchenforum.com/site/component/option,com_sobi2/Itemid,27/

http://www.britzi.de/Kaninchenforum/Tierarztliste0.htm#0
snoopy1202
geschrieben am 18.08.2008 um 13:47 Uhr


Vielen Dank für Eure schnellen Antworten.

Wenn ich gewußt hätte wie wichtig das Absammeln ist, hätte ich mir ne Kotztüte um den Hals gebunden und hätte das auch gemacht. Nur er hat das so unwichtig runtergespielt. Kein Wort kam, das man die UNBEDINGT wegmachen muss.
Habs ja auch erst heute mittag im Internet gelesen.



Werd sofort losfahren und das Beste hoffen. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.

Vielen lieben Dank nochmal

ich melde mich wieder


lg Nadine
Heubären
geschrieben am 18.08.2008 um 13:51 Uhr
Hast Du denn einen TA in einer Liste gefunden?

Viel Glück!
Brina83
geschrieben am 18.08.2008 um 13:52 Uhr
Ich drück euch beiden ganz dolle die Daumen!
Evi
geschrieben am 18.08.2008 um 13:56 Uhr
Hier werden auch alle Daumen und Pfötchen gedrückt!!!
LuckyBambus
geschrieben am 18.08.2008 um 13:57 Uhr
Hoffentlich wird alles gut. Ich drück ganz fest die Daumen.

LG tina
jasi169
geschrieben am 18.08.2008 um 14:02 Uhr
Ebenso... :(
Vielleicht ist ja eine Tierklinik in deiner Nähe?
Und ich hätte die Maden auf jeden Fall abgesammelt, egal ob wichtig oder nicht... das ist doch schlimm so lebende Tierchen an sich dran zu haben :(
Ich hoffe gaaaanz doll, dass es dein Nin schafft und hoffe auch, dass du einen kompetenten TA findest.. :(
LG
EDIT: http://www.medirabbit.com/GE/Hautkrankheiten/Insekt/Myiasis_ge.PDF ... fand ich ganz interessant, allerdings kennst du das vielleicht schon...
Kati
geschrieben am 18.08.2008 um 14:03 Uhr
Ach du meine Güte...solche TÄs gehört die Abrobation entzogen. Das ist ja schrecklich.

Hier werden alle Daumen gedrückt, bitte melde dich, wenn du wieder da bist.
Sylke
geschrieben am 18.08.2008 um 18:24 Uhr
Bitte melde Dich....wir machen uns Sorgen.

Gruß Sylke
snoopy1202
geschrieben am 19.08.2008 um 00:07 Uhr
Hi allerseits

Tut mir leid, das ich mich jetzt erst melde.
Möchts auch kurz machen, weils mir grad mehr wie dreckig geht.

Wir haben den Kampf leider verloren. Der Tierarzt hielt es für das Beste. Der Schnuffel ist heute nachmittag in meinen Armen über die Regenbogenbrücke gegangen, wo er jetzt hoffentlich fröhlich, gesund und munter mit meinem Stupsi über saftige grüne Wiesen hoppelt.

Wir haben ihn vorhin im Garten hinterm Rosenbeet vergraben.

Komm mir so dermaßen beschissen vor und könnt nur noch heulen.

Wieso, weshalb, warum, hätt ichs früher sehen können, hab ich was falsch gemacht, usw.


Sorry, aber ich meld mich morgen wieder und erzähl Genaueres.

unendlichst traurige Grüße
Nadine
SensiStar
geschrieben am 19.08.2008 um 00:40 Uhr
Ohje, das tut mir echt leid für dich Nadine...

Machs gut Schnuffel...
Evi
geschrieben am 19.08.2008 um 07:46 Uhr
Oh nein

Ich hab so gehofft, dass er es noch schafft...

Mach's gut kleine Mann hinter der RBB!!
NellyLucky
geschrieben am 19.08.2008 um 08:43 Uhr
das tut mir echt total leid mit deinem Nin. Ich könnte en. Mach Dir keine Vorwürfe, Du hast versucht ihm zu helfen. Er hat gekämpft aber leider verloren. Lass dich ganz fest
Sylke
geschrieben am 19.08.2008 um 08:46 Uhr
Es tut mir so leid. Hoppel, mach´s gut im Kaninchenhimmel.

Gruß Sylke
Kati
geschrieben am 19.08.2008 um 08:53 Uhr
Oh nein...

Es tut mir so leid. Machs gut kleiner Hoppel.

Traurige Grüße Kati
snoopy1202
geschrieben am 19.08.2008 um 10:06 Uhr
Moin allerseits

Vielen lieben Dank für Eure aufmunternden und tröstenden Worte.
Mir gehts leider immernoch total beschissen. Ich hab kaum geschlafen, wenn dann nur irgendein blödsinniges Durcheinander geträumt, meine Kopfschmerzen von gestern abend sind immernoch nicht weg und ich seh aus als hätt ich 3 Tage durchgesoffen.

Ich kanns immernoch nicht fassen. Es ist ein verdammt beschissenes Gefühl wenn man die Entscheidung über Leben und Tod seines Lieblings in die Hände gelegt bekommt.
Ganz tief in mir drin, weiß ich das es das einzige Richtige war. Was wäre es für einen Hoppel auch ein Leben gewesen, nicht mehr hoppeln zu können und nur noch im Stall zu liegen. Angeknabbert und geschwächt von diesen verdammten Mistviechern.
Ich habe es nicht wahrhaben wollen, aber jetzt so im Nachhinein weiß ich, das ich mich an jeder noch so kleinen Verbesserung festgehalten habe und die Heilungschance immer größer eingeschätzt habe.
Ich hab gesehen, das er frißt, das er trinkt, er hat sich die Vorderpfoten geputzt, er hat Nasenstupser verteilt und war einfach nur goldig.
Ich hätte realistisch bleiben sollen, dann hätte mich das gestern wahrscheinlich nicht so umgehauen..
Er lag wie ein Häufchen Elend im Stall. Er hat versucht aufzustehen, aber jeder Versuch blieb erfolglos.
Als der Tierarzt ihn gestern hingesetzt hat, er für kurze Zeit wackelig sitzen blieb und dann zur Seite kippte, ist in mir eine Welt zusammen gebrochen.
Der Tierarzt war sehr nett und einfühlsam. Hat mich mit dem Schnuffel in ein leeres Behandlungszimmer gesetzt und mich mit ihm alleine gelassen.
Dieser Blick mit den 2 großen schwarzen Knopfaugen hat mir den Rest gegeben. Tränenüberströmt hab ich dem Tierarzt das OK für die Spritze gegeben.

Für mich war es schlimm zu sehen, das die Betäubung bei ihm nicht richtig angeschlagen hatte und er selbst nach 15min noch den Kopf hob und mich anstarrte. Erst ne zweite Dosis hat ihn ruhig werden lassen. Für mich sah es aus als würde er sich mit aller Kraft dagegen wehren und ich konnt mich einfach nicht mehr halten. Ich hab glaub die ganze Praxis zusammengeschluchzt.

Ich hab ihm die Nase gegrault, das hat er immer geliebt. Und so ist er dann irgendwann tief und fest eingeschlafen.

Ich weiß das es das Richtige war, aber das blöde Gefühl etwas falsch gemacht zu haben läßt mich nicht los.

Es fehlt jetzt einfach jemand und der Anblick seines leeren Stalls zerreißt mir das Herz.


Und als ob ich gestern abend nicht schon genug bedient gewesen wäre, kam so um halb elf rum gleich der nächste Schlag.
Irgendjemand (ich war zuletzt an den Ställen und da waren definitiv alle zu) hat uns die Ställe aufgemacht.
Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, aber wir habens tatsächlich geschafft im Stockdunkeln 3 schwarze Deutsche Riesenteenies (3 Monate) einzufangen.
Hab dann heute nacht noch mit einem Akkuschrauber und Spax die Ställe zugeschraubt und fahr nachher gleich los um Schlösser und Riegel zu kaufen.
Wer zum Geier tut sowas???
Brina83
geschrieben am 19.08.2008 um 10:20 Uhr
Oh shit

Es tut mir sehr sehr Leid für den Kleinen! Machs gut Kleiner und genieß die Zeit hinter der RBB

Mach dir bitte nicht solche Vorwürfe Nadine. Wenn einer Schuld hat, denn dieser beschissene TA, bei dem du als erstes warst...

Ja, und zu dem Rest, weiß ich auch gar nicht, was ich sagen soll. Zum Glück habt ihr sie alle wiedergefunden.

Man man man...
jasi169
geschrieben am 19.08.2008 um 16:35 Uhr
das tut mir leid, macht mich total traurig das zu lesen :( die entscheidung war richtig, wenn auch schwer...
Heubären
geschrieben am 19.08.2008 um 20:00 Uhr
Hallo Nadine!

Es tut mir sehr leid, dass er es nicht geschafft hat!
Kleiner Schnuffel, ich wünsch Dir eine gute Reise!


Waren die drei, die Du gestern Abend noch einfangen musstest, denn alle, die weggehoppelt waren? Oder wird noch jemand vermisst?

snoopy1202
geschrieben am 20.08.2008 um 09:58 Uhr
Hi zusammen

Nochmal danke für die tröstenden Worte. Heute gehts mir auch schon wieder besser. Zumindest treibst mir nicht bei jedem noch so kleinen Gedanken an ihn die Tränen in die Augen.


Mein Kopf sagt mir auch das es das Richtige war, aber mein Herz arbeitet da dagegen. Er war einfach was Besonderes. Er hat mir vertraut. Er war mein Freund. Und mir kommt das jetzt vor wie ein Vertrauensbruch, weil ich ihn über die Regenbogenbrücke geschickt habe. Das Bild wie er so dalag, den Kopf in meiner Hand und mich angestarrt hat, ich bekomm das einfach nicht aus dem Kopf.
Aber ich hoffe das wird mit der Zeit vergehn. Ich will sein Leben ja nicht auf seine letzten Tage beschränken.
In 5 Jahren hat er uns soviel Freude bereitet. Er lag als nackiger Wurm bei uns im Stall. Er war der Kleinste, der Einzige aus dem Wurf der ein Braun-Weißes Fell hatte und war auch der Frechste und Schnellste in der Rasselbande.
Toben konnte er wie ein Verrückter. Minutenlang im Vollgas und hakenschlagend durchs Gehege, das seine Geschwister lieber außer Schussweite gingen.
Einmal hat er es sogar so übertrieben, das er plötzlich umfiel und an Ort und Stelle einfach liegenblieb. Ohne eine Bewegung. Ich hab damals einen wahnsinns Schreck bekommen. Mußte ihn schütteln das er wieder aufsteht. Er ist dann aufgesprungen und ganz normal weitergehoppelt als wär nie was gewesen. Ich glaub er ist damals vor Erschöpfung einfach in Ohnmacht gefallen.
Wir haben ihn immer Schumi genannt. *g*
War er draussen mußte alles 1000%ig ausbruchsicher sein, denn er hat jedes noch so kleine Loch gefunden und es solange bearbeitet bis es groß genug war um durchzuschlüpfen.
Das Gehege hat innerhalb kürzester Zeit einer Kraterlandschaft geglichen. Er hat alles bearbeitet was er gefunden hat.
Abgehauen ist er aber nie. Sobald er mich gesehen hat ist er direkt auf mich zugehoppelt.
Und im Schnuffeln war er ganz große Klasse.
Er war für mich einfach was Besonderes und Einzigartiges und so will ich ihn eigentlich in Erinnerung behalten. Nicht wie er so in seiner Transportbox lag und mich anstarrte.
Aber ich denke die Zeit wird die beschissenen Bilder der letzten Tage hoffentlich vertreiben. Ich will mich an die schöne Zeit mit ihm erinnern.

@Heubären
Ja, wir haben alle wieder gefunden und keiner wird mehr vermisst. GOTTSEIDANK! Ich hätte wahrscheinlich die ganze Nacht das komplette Kaff abgegrast, bis ich wieder alle gehabt hätte.
Habe gestern abend in strömendem Regen bis um halb elf, neue Verschlüsse und Vorhängeschlösser angebracht. Das Ganze sieht jetzt aus wie ein Hochsicherheitstrakt. Aber die Türen bekommt ohne Werkzeug so schnell keiner mehr auf.
Jetzt wird die Tage noch ein Strahler mit Bewegungsmelder installiert. Wird eh schon lange Zeit das man da mal ein gescheites direktes Licht hat. So schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe.
Ich glaube kaum das sich dann da jemand zu schaffen macht, wenn so ein Fluter angeht. Der Stall befindet sich ja nur 20m vom Wohnhaus weg und ich hab vom Fenster aus freie Sicht darauf.

Wäre ja gelacht, wenn wir das nicht in Griff bekommen würden.

Sorry, das ich schonwieder so einen Roman geschrieben habe, aber ich bin leider eine Labertasche
lg Nadine
snoopy1202
geschrieben am 20.08.2008 um 10:11 Uhr
Sorry, für Doppelpost. Mir ist nochmal was eingefallen.

Wir haben übrigens ein Verdacht, wer den Hasenstall geöffnet hat. Leider noch nicht bewiesen, aber das wäre naheliegend). Das Schlimme ist, das derjenige nichtmal direkt was dafür könnte.
In unserer Nachbarschaft gibt es einen Jungen (ca. 14 oder 15), der ist geistig behindert. Hyperaktiv usw. Das Problem ist, das der Vater (alleinerziehend) mit dem Jungen total überfordert ist. Der Vater besitzt Landwirtschaft und ist den ganzen Tag mit seinem Stall und den Viechern beschäftigt.
Für den Jungen hat er kaum Zeit. Freunde hat der Junge auch nicht. Er wird nur von allen gehänselt.
Somit streift der Junge bis spät in die Nacht durch das komplette Kaff und macht irgendwelchen Blödsinn.
In der Nachbarschaft hat er schon einiges angestellt. Nachbar 1 hat er den Keller mit Wasser gefüllt. Nachbar 2 hats schlimmer erwischt. Da war der Keller nicht voller Wasser sondern voller Gülle. Nachbar 3 hatte wahnsinniges Glück. Der Junge hatte sich in der offenstehenden Garage zu schaffen gemacht und die Gasflaschen aufgedreht.
Kleineren Kindern geht der Junge mit irgendwelchem Prügelwerkzeug hinterher (Spaten, Schneeschaufel etc.)
Oder er steht einfach auf dem Gehweg und bewirft vorbeifahrende Autos mit Steinen. Der Gehweg um das Haus ist übrigens seine Toilette. Ob dick oder dünn.....er erledigt alles dort.

Warum wir ihn verdächtigen dürfte naheliegend sein. Zum Stall kommt man über die normale Einfahrt nicht unbemerkt. Es gehen zwei helle Strahler mit Bewegungsmelder an.
Allerdings kann man zwischen Scheune und Misthaufen unseres direkt angrenzenden Nachbars unbemerkt an die Ställe gelangen. Um die Ecke reicht nämlich der Bewegungsmelder nicht.
Und dieser Weg, der praktisch bei unseren Hasen endet, der beginnt vorne an der Strasse, genau gegenüber von dem Jungen.
Und vorgestern als die Stalltüren offenwaren, hat bei denen noch Licht gebrennt.
Und gestern abend als ich die Schlösser anbrachte, hab ich nen Schein von ner Taschenlampe flitzen sehn. Zuerst dacht ich ich bin bekloppt. Aber als die Hasen dann auch wie wild durch den Stall gepfiffen sind, wußt ich das ich mich nicht getäuscht hatte. Leider haben wir trotz anschleichen niemanden mehr erwischt, aber bei dem Jungen im Stall hat noch Licht gebrennt. Und wenn der Vater im Stall ist, ist der Junge unbeaufsichtigt.
Es war übrigens wieder dieselbe Uhrzeit wie vorgestern. Ich werd mich heut abend auf die Lauer legen. Vielleicht erwisch ich ihn. Dann weiß ich das es einfach ein böser Lausbubenstreich ist und kein grantiger Anwohner, der bösere Absichten hat.