
Moin allerseits
Vielen lieben Dank für Eure aufmunternden und tröstenden Worte.
Mir gehts leider immernoch total beschissen. Ich hab kaum geschlafen, wenn dann nur irgendein blödsinniges Durcheinander geträumt, meine Kopfschmerzen von gestern abend sind immernoch nicht weg und ich seh aus als hätt ich 3 Tage durchgesoffen.
Ich kanns immernoch nicht fassen. Es ist ein verdammt beschissenes Gefühl wenn man die Entscheidung über Leben und Tod seines Lieblings in die Hände gelegt bekommt.
Ganz tief in mir drin, weiß ich das es das einzige Richtige war. Was wäre es für einen Hoppel auch ein Leben gewesen, nicht mehr hoppeln zu können und nur noch im Stall zu liegen. Angeknabbert und geschwächt von diesen verdammten Mistviechern.
Ich habe es nicht wahrhaben wollen, aber jetzt so im Nachhinein weiß ich, das ich mich an jeder noch so kleinen Verbesserung festgehalten habe und die Heilungschance immer größer eingeschätzt habe.
Ich hab gesehen, das er frißt, das er trinkt, er hat sich die Vorderpfoten geputzt, er hat Nasenstupser verteilt und war einfach nur goldig.
Ich hätte realistisch bleiben sollen, dann hätte mich das gestern wahrscheinlich nicht so umgehauen..
Er lag wie ein Häufchen Elend im Stall. Er hat versucht aufzustehen, aber jeder Versuch blieb erfolglos.
Als der Tierarzt ihn gestern hingesetzt hat, er für kurze Zeit wackelig sitzen blieb und dann zur Seite kippte, ist in mir eine Welt zusammen gebrochen.
Der Tierarzt war sehr nett und einfühlsam. Hat mich mit dem Schnuffel in ein leeres Behandlungszimmer gesetzt und mich mit ihm alleine gelassen.
Dieser Blick mit den 2 großen schwarzen Knopfaugen hat mir den Rest gegeben. Tränenüberströmt hab ich dem Tierarzt das OK für die Spritze gegeben.
Für mich war es schlimm zu sehen, das die Betäubung bei ihm nicht richtig angeschlagen hatte und er selbst nach 15min noch den Kopf hob und mich anstarrte. Erst ne zweite Dosis hat ihn ruhig werden lassen. Für mich sah es aus als würde er sich mit aller Kraft dagegen wehren und ich konnt mich einfach nicht mehr halten. Ich hab glaub die ganze Praxis zusammengeschluchzt.
Ich hab ihm die Nase gegrault, das hat er immer geliebt. Und so ist er dann irgendwann tief und fest eingeschlafen.
Ich weiß das es das Richtige war, aber das blöde Gefühl etwas falsch gemacht zu haben läßt mich nicht los.
Es fehlt jetzt einfach jemand und der Anblick seines leeren Stalls zerreißt mir das Herz.
Und als ob ich gestern abend nicht schon genug bedient gewesen wäre, kam so um halb elf rum gleich der nächste Schlag.
Irgendjemand (ich war zuletzt an den Ställen und da waren definitiv alle zu) hat uns die Ställe aufgemacht.
Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, aber wir habens tatsächlich geschafft im Stockdunkeln 3 schwarze Deutsche Riesenteenies (3 Monate) einzufangen.
Hab dann heute nacht noch mit einem Akkuschrauber und Spax die Ställe zugeschraubt und fahr nachher gleich los um Schlösser und Riegel zu kaufen.
Wer zum Geier tut sowas???
