Ursprüngliche Ansicht darstellen: Sorge um Häsin - Teilnahmslos und kann Urin nicht halten

Ani79
geschrieben am 29.03.2009 um 19:21 Uhr
Hallo!

Vielleicht kann uns hier jemand etwas weiterhelfen, bzw. etwas aufbauen.
Unser Zwergkaninchen Lotti (ca. 1 Jahre alt) macht uns den letzten Monat Kummer.
Sonst so aufgeweckt und neugierig, sitzt sie jetzt schon seit längerer Zeit völlig
teilnahmslos im Stall, bzw. im Gehege und nimmt immer mehr ab.
Auch ihr Mitbewohner Muckel (Rammler) ist schon ganz krank vor Sorge und Einsamkeit weil sie sich überhaupt gar nicht aufraffen kann.
Wir waren schon dreimal beim Tierarzt, der vermutet Verdauungsstörungen.
Es wurden Kotproben kontrolliert auf Bakterien (weiß jetzt leider nicht mehr wie die heissen, die Zähne und Krallen wurden nachgesehen - alles ohne Befund.
Er hat uns ein Gel mitgegeben (BENE-BAC, Pet-Ag, Inc.), welches wir über einige Tage füttern sollten. Und bei jedem Besuch gab es eine Aufbauspritze. Zwischenzeitlich war es auch etwas besser aber jetzt ist es richtig schlimm.
Lotti hat vorhin im Gehege gesessen und konnte ihren Urin nicht mehr halten, es lief also einfach raus z
Jetzt machen wir uns richtig große Sorgen, meine Tochter (8Jahre) hat schon geweint vorhin und morgen früh wollen wir gleich wieder zum Tierarzt.
Hat jemand einen Rat, worauf wir eventuell noch achten könnten, oder beim Tierarzt ansprechen sollten? Vielleicht hat auch jemand ähnliches erlebt oder eine Vermutung.

Danke für eure Hilfe

Edit: Überschrift präzisiert
Quokka
geschrieben am 29.03.2009 um 19:45 Uhr
Hallo Ani,
das klingt ja nicht gut. Vertraut ihr eurem Arzt?

Wichtig wäre zu wissen:
- wie leben die Kaninchen (Platz, Ernährung, Innen, Außen)
- was genau wurde untersucht bei der Kotuntersuchung
- böbbelt sie
- wurden auch die Backenzähne angeschaut
- eine Urinuntersuchung sollte gemacht werden
- event. Röntgen lassen o. Ultraschall, um potentielle Veränderungen erkennen zu können

Falls ihr eurem Arzt nicht 100% vertraut, schaut mal in unserer Liste (Hauptseite der HP), vielleicht findet ihr einen in eurer Nähe!

Liebe Grüße
Dani
Ani79
geschrieben am 29.03.2009 um 20:35 Uhr
Liebe Dani!

Danke für deine schnelle Antwort!
Die beiden leben das ganze Jahr über draußen im Freigehege, d.h. 3qm für die beiden.
In diesem Gehege steht auch der Stall mit Rückzugsmöglichkeit in den sie durch eine
Rampe gelangen.
Auch haben sie die Möglichkeit, durch Baumstämme auf das Stalldach zu gelangen.
Also viel Platz für Bewegung.
Ernährt werden sie von Heu, frischem Gemüse und Obst (Äpfel, Karotten, Steckrübe) im
Wechsel mit Trockenfutter.
Frisches Wasser ist auch immer bereit.
Böbbeln tut sie, uns ist aufgefallen das sie sich teilweise lange im Toilettenkasten aufhält,
die Böbbel wurden untersucht auf irgendwelche Bakterien im Darm, dessen Name mir jetzt
leider nicht einfällt.
Die Backenzähne wurden auch untersucht und waren auch in Ordnung.
Auf eine Urinuntersuchung und Röntgenaufnahme werde ich morgen beim Tierarzt drängen.
Wir fühlen uns dort ganz gut aufgehoben bis jetzt. Allerdings hatten wir auch bis zu diesem
Krankheitsfall noch keinen Grund die Praxis aufzusuchen.
Ich hoffe das sie diese Nacht aushält...

LG und danke
Quokka
geschrieben am 29.03.2009 um 20:40 Uhr
3qm für Beide ist zwar ganz schön, wenn man sich die normalen Ställe anschaut. Allerdings rechnet man pro Tier eigentlich mit 3qm pro Tier in Außenhaltung. Aber das nur eben nebenher. Vielleicht könnt ihr ja in nächster Zeit mal anbauen.

Zur Häsin: Wenn Du unsicher bist, ob sie die Nacht übersteht, solltest Du lieber jetzt noch zum TA fahren. Dass sie den Urin komplett nicht mehr halten kann, ist kein gutes Zeichen.

Wie fühlt sich der Bauch denn an? Fest oder weich? Und wie sehen die Böbbel aus, die von ihr kommen? Klein, schwarz und hart oder schön rund und eher braun?

Liebe Grüße
Dani
Heubären
geschrieben am 29.03.2009 um 20:44 Uhr
Hallo Ani,

ich denke auch, wenn sie so schlecht aussieht und es heute deutlich schlechter geworden ist, würde ich auch jetzt nochmal mit ihr (und dem Rammler in der Transportbox) zu einem Tierarzt fahren. Schau mal in unsere Tierarztbewertung, dort ist ein Tierarzt in Soltau mit der Anmerkung "Tag und Nacht erreichbar".

Kann sie denn normal hoppeln, von der Mattigkeit mal abgesehen? Eine Urinprobe würde ich auch machen lassen.
ACF
geschrieben am 29.03.2009 um 20:47 Uhr


Wenn ein Tier seinen Urin nicht mehr halten kann ist die Kacke am dampfen. Ich würde noch heute zu einem Arzt oder in eine Klinik fahren.

Davon mal abgesehen sollte die Häsin dringend einem anderen Arzt vorgestellt werden als dem Bisherigen. Egal ob ihr ihm vertraut oder nicht, er hat bisher nichts gefunden und eine zweite evtl. sogar dritte Meinung ist dringend von Nöten.

Liebe Grüße
Claudia
Quokka
geschrieben am 30.03.2009 um 06:59 Uhr
Wie geht es der Dame denn?

Drücke die Daumen, dass es ihr soweit gut geht!
Liebe Grüße
Dani
Ani79
geschrieben am 30.03.2009 um 21:30 Uhr
So...jetzt muss ich erstmal Bericht erstatten hier!
Wir waren noch bei Tierarzt in Soltau und das war verdammt gut so.
Lottis Stoffwechsel war weitgehend lahmgelegt und sie hatte 5 Grad Untertemperatur.
Der Tierarzt hat sie da behalten und versucht sie jetzt durch päppeln und Infusionen
wieder stabil zu bekommen.
Erst wenn sie einigermaßen stabil ist, kann er nach dem Auslöser suchen.
Vorhin hat die Praxis angerufen, das sie sich schon etwas stabilisiert hat, bis morgen
bleibt sie aber in jedem Fall noch dort.
Können morgen gegen 11 Uhr dorthin fahren und dann hoffe ich Neues zu erfahren.
Ich melde mich dann wieder!

Vielen Dank nochmal für eure Hilfe!
schnuffelnase
geschrieben am 30.03.2009 um 21:32 Uhr
Ich drücke deiner kleinen Maus, die Daumen, dass sie schnell wieder fit ist.
Heubären
geschrieben am 30.03.2009 um 21:32 Uhr
Dann drück ich der Dame alle Daumen!

Vielleicht kann der Tierarzt die Infusion vorher anwärmen, das weckt teilweise Lebensgeister!

Gruß, Heidi
Ani79
geschrieben am 31.03.2009 um 23:37 Uhr
Ich habe vorhin mit dem Tierarzt telefoniert...
Solange Lotti Infusionen bekommt ist alles gut, sobald die Wirkung nachlässt fällt sie wieder zurück ins alte Muster. Heute wurde eine Blutprobe genommen und es wurde festgestellt, das sie zu wenig rote Blutkörperchen hat.
Es gibt wohl die Möglichkeit mit Medikamenten entgegenzuwirken, das wollte er versuchen und morgen nochmal eine Blutprobe nehmen.
Wenn die wieder so aussieht, macht er uns nicht viel Hoffnung das sie wieder gesund wird
Ich bin schon ganz krank, wie soll ich das dann morgen bloss meinem Kind erklären??
Vielleicht nimmt auch alles noch ein gutes Ende.

Verzweifelte Grüsse Ani
Supersteffi
geschrieben am 31.03.2009 um 23:59 Uhr
Hallo Ani,

ich kenne mich auf diesem Gebiet absolut nicht aus, aber kann man so etwas nicht auch langfristig mit Medikamenten behandeln? Hat der TA da schon etwas gesagt?
olafundlucas
geschrieben am 01.04.2009 um 01:18 Uhr
schau mal hier, Anämie bei Kaninchen

http://books.google.de/books?id=Va7-SUCjAfAC&pg=PA62&lpg=PA62&dq=an%C3%A4mie+kaninchen&source=bl&ots=nVHqWY1i-u&sig=4MEtkSai-Yk4e3MIu3AR1_EUJXg&hl=de&ei=a6LSSfO2KNSJsAaS1YCgBA&sa=X&oi=book_result&resnum=8&ct=result#PPA62,M1

vielleicht hilft dir das ein wenig weiter
Ich drücke euch arg die Daumen, dass es für die Maus gut ausgeht.

LG Andrea
Ani79
geschrieben am 04.04.2009 um 20:29 Uhr
Leider gibt es keine guten Nachrichten.
Das Team beim Tierarzt hat so sehr für unsere kleine Lotti gekämpft und es sah auch gar nicht mehr so schlecht aus zwischendurch...
Dennoch hat sich Lotti in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag dazu entschieden den Kampf aufzugeben.
Es wahr ihr wahrscheinlich alles zu viel und sie war auch sehr schwach.
Wir hoffen es geht ihr gut, dort wo sie jetzt ist. Durften sie am Donnerstag abholen und haben sie bei uns im Garten beerdigt.
Unser Muckel hat heute auch wieder neue Gesellschaft bekommen, er war schon soo lange alleine während der Zeit wo Lotti beim Tierarzt war.
Luna heisst der neue Zuwachs, ein 10 Wochen altes Löwenköpfchen-Mädchen
Aber unsere Lotti werden wir nicht vergessen.
LG Ani
Tanja7
geschrieben am 04.04.2009 um 21:15 Uhr
Hallo Ani,

ich habe deinen Beitrag still mitgelesen...

Es tut mir sehr leid, daß deine kleine Maus den Kampf verloren hat.
Da wo sie jetzt ist, geht es ihr wieder gut und sie hat wieder viele Freunde um sich rum!

Widme ihr doch einen Beitrag bei der Regenbogenbrücke!

Machs gut, kleine Lotti.... grüß mir meinen Bommel
Ani79
geschrieben am 04.04.2009 um 21:40 Uhr
Das hast du aber schön geschrieben! Dankeschön :o)
ACF
geschrieben am 05.04.2009 um 00:07 Uhr
Du weißt aber schon, daß man ein so junges Tier nicht mit einem erwachsenen Nin vergesellschaften kann?
Ani79
geschrieben am 05.04.2009 um 20:51 Uhr
Nein so genau war mir das überhaupt nicht klar.
Die beiden haben sich beim ersten Aufeinandertreffen sofort gegenseitig geputzt, jetzt liegen sie sogar zusammen und kuscheln.
Aus welchem Grund soll das jetzt denn nicht richtig sein?
So alt ist Muckel dann ja auch noch nicht, das er nichts mehr mit der Kleinen anzufangen wüsste
Jedenfalls habe ich bis jetzt einen sehr guten Eindruck.

LG Ani
ACF
geschrieben am 05.04.2009 um 20:56 Uhr
Dann hast du großes Glück gehabt. Jungkaninchen haben eine viel dünnere Haut als erwachsene Kaninchen und daher kann sie bei Zwickereien reißen. Außerdem haben sie auch gesellschaftlich noch nix gelernt und sind sich im Falle eines Angriffs körperlich unterlegen. Daher sagt man, daß ein Jungtier mindestens 4-6 Monate alt sein soll, bevor es mit einem erwachsenen Ninchen vergesellschaftet werden kann.

Wie lange sind die beiden jetzt schon zusammen?
Ani79
geschrieben am 05.04.2009 um 21:10 Uhr
Die beiden sind jetzt seit Freitag zusammen. Meinst du es kann immernoch etwas passieren? Muckel ist jetzt im Mai auch erst ein Jahr alt.
Ich dachte das es nur bei einem enorm großen Altersunterschied solche Probleme gibt.
Heubären
geschrieben am 05.04.2009 um 21:12 Uhr
Bei erwachsenen Tieren ist ein Unterschied von 1 Jahr auch nicht viel. Das Kleine ist allerdings noch ein Baby, während Muckel bereits ausgewachsen ist. Sollte er einmal auf sie losgehen, hat sie nicht wirklich eine Chance.
ACF
geschrieben am 05.04.2009 um 21:39 Uhr
Tja, eine schwierige Entscheidung
Hat es denn schon mal sowas wie rammeln oder jagen gegeben?

Bei erwachsenen Tieren ist ein größerer Altersunterschied nicht so schlimm, wie der Unterschied von Jungtier zu erwachsenem Tier. Und mit einem Jahr ist Muckel auf jeden Fall erwachsen. Die Haut wird halt erst mit einigen Monaten dicker und dann hatte das Jungtier auch Zeit, sich zu entwickeln.

Hättest du denn die Möglichkeit beide für ca. 2 Monate in getrennten Räumen unterzubringen?
Ani79
geschrieben am 05.04.2009 um 22:21 Uhr
Ich habe diese Möglichkeit die beiden getrennt zu halten leider nicht.
Und wenn ich die beiden so sehe, kann ich mir nicht vorstellen das er auf sie losgehen würde.
Er hat sie am ersten Tag schon oft durch das Gehege gejagt und sie ihn auch.
Jetzt stupst er sie nur hin und wieder mal sanft an und schnüffelt.
Und sonst wie gesagt putzen sie sich gegenseitig, kuscheln und sie fressen zusammen aus einem Napf.
Kann denn das Verhalten noch so extrem umschlagen? Mir würde das unheimlich schwer fallen die beiden nun wieder trennen zu müssen, wo sie sich gerade so einig sind. Mal abgesehen davon das mir dazu die Möglichkeit fehlt.
ACF
geschrieben am 05.04.2009 um 22:34 Uhr
Dann laß sie jetzt erst mal zusammen aber beobachte sie regelmäßig. Wenn die nächsten beiden Monate alles gut geht, dann dürfte das Schlimmste überstanden sein.

Es kann natürlich sein, daß es später noch zu Rangordnungskämpfen kommt, wenn die Kleine in die Pubertät kommt und ihre Grenzen austesten möchte. Das ist dann aber vermutlich nicht so schlimm