Hallo Zusammen,

als Neukaninchenbesitzerin bin ich schon wieder unsicher... Emil wurde am Freitag kastriert und ist seitdem noch ruhiger als sonst. Er bewegt sich kaum, versteckt sich immer, frisst kaum. Seine Ködelchen sind ganz klein und hart und trocken (waren sie aber vorher auch schon).

Ich mache mir Sorgen. Heute morgen kam er gar nicht aus seinem Häuschen um mich zu begrüßen. Frischfutter wird nahezu gar nicht angerührt, nur ein bischen Heu - und das so verpöhnte Trockenfutter. Das hat er im Zoohandel hauptsächlich bekommen - vielleicht habe ich ihn auch zu schnell auf Frischfutter umgestellt... Habe nämlich erst hier gelesen, dass man das langsam machen muss...

Heute Morgen wollte ich ihn schon einpacken und zum Tierarzt bringen, aber mein Liebster meint, dass er einfach mal ein bischen Ruhe braucht und solange er was frisst, wird schon nichts sein. Ich bin mir da nicht so sicher - vielleicht hat sich was entzündet oder er hat Probleme mit der Verdauung oder so... Was meint ihr?

LG, Nindscha (die sich schon auf die Zeiten freut, wo sie auch Kaninchenexpertin ist und nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit besorgt nachfragen muss...)

Hallo Nindscha,

pack ihn ein und sofort zum TA, wenn er seit Freitag nicht richtig gefressen hat. Seine Verdauung darf nicht zum erliegen kommen.
Er muss fressen.

LG Andrea

Hallo Andrea,

er frisst ja schon, nur eben wenig. Trockenfutter geht gut, Heu ein bischen. Gestern habe ich ihm auch getrocknetes Gemüse gegeben, das mochte er auch. Und Blätter von Mairüben sind gestern auch einige weggegangen... Verdauung scheint an sich auch zu laufen - kommt nämlich einiges wieder raus...

LG, Nindscha

Kann es sein, dass er vom Trofu zu satt ist ?
Wieviel gibst du ihm von dem Zeug ?

Am besten langsam absetzen, innerhalb 4-6 Wochen und auf totale getreidefreie Frischfütterung umstellen.

Heu ist das wichtigste, pro Tier als in etwa Richtwert 100 g pro kg Kaninchen am Tag frisches Futter, einige brauchen mehr (Aussenhaltung und größere/kranke Tiere) einige weniger.

Schau mal im a la Carte ... dort findest du eine Beschreibung der Futterumstellung.

LG Andrea

ich habe das Trofu leider apprubt abgesetzt... Ich hatte nur gelesen, dass es nicht gut ist und nicht weiter drüber nachgedacht, dass eine Umstellungsphase vielleicht sinnvoll ist. Emil bekommt jetzt seit Freitag wieder ein bischen Trofu, so ca. 1 Esslöffel am Tag. Gemüse habe ich abgewogen - heute gab es 100 gr (er wiegt ca. 1 Kilo). In den letzten Tagen hatte ich mehr gegeben, vielleicht hat er es deshalb nicht aufgefressen. Ich habe ihm heute auch nur Lieblingssorten gegeben.

Vielleicht habe ich auch nur das Gefühl, dass er wenig frisst, weil Paula im Gegenzug so viel futtert? Sie bekommt kein Trofu mehr und frisst jeden Tag 1-2 Raufen voll Heu und zusätzlich noch eine große Schale Frischfutter. heute habe ich mal nachgewogen - waren ca. 160 gr (sie wiegt 1,6 Kilo) und soviel gab es auch in etwa in den letzten Tagen. Das ist in kürzester Zeit weg und dann sucht sie den ganzen Tag nach mehr... Die hat immer Hunger.

Habe eben noch mal zuhause angerufen. Mein Liebster meint, Emil habe jetzt sein Haus verlassen und auch was gegessen. Er beobachtet ihn aber noch...

So, eben noch mal mit Schatzi telefoniert. Er meint, Emil habe sein Haus verlassen und auch gefressen und ich solle mir keine Sorgen machen. Vielleicht ist er wirklich noch etwas mitgenommen von der Kastration... Vielleicht tut ihm auch die Wunde weh, wer weiß... Wir beobachten weiter.

Hallo Nindscha,

wenn Emils Verhalten seit der Kastra stark verändert ist, dann solltest du doch lieber mit ihm zum Tierarzt gehen. Denn eigentlich ist eine Böckchenkastra ein relativ unkomplizierter Eingriff und die Tiere sehr schnell wieder fit. Und hier sind ja nun schon 3 Tage um ....

Habt ihr die Kastrawunden denn schon mal kontrolliert? Ist irgendetwas geschwollen, rot oder anders verändert?
Wie sieht es denn jetzt aus?

Ich kan gar nicht sagen, wie es jetzt aussieht... Bin ja (wie immer) im Büro, statt zuhause bei dem kranken Kerlchen. Rufe regelmäßig zuhause an und Schatzi sagt mir jedesmal, er sei munter... Und er meint, dass er manches nicht frisst, weil es ihm nicht schmeckt - Trockenfutter oder sowas leckeres wie Bananenchips wird munter weggemümmelt...

Die Wunde haben wir noch nicht angeschaut, weil er sich immer panisch verkrochen hat, wenn wir ihn hochnehmen wollten. Und ich wollte ihn an sich erstmal zur Ruhe kommen lassen. Werde aber nachher mal nachsehen.

Er war schon immer eher ruhig, vielleicht bewerte ich es auch über. Hach, ich weiß auch nicht.

Hallo, das klingt ja gar nicht gut. Wenn ich an meine Kastras denke. Am gleichen Tag waren sie fit und sind munter durch die Gegend getollt.

Macht er immer noch kleine harte Köttel? Haart er in letzter Zeit ziemlich stark? Kann ja sein, dass er eine leichte Verstopfung wegen Haarballen hat. Vielleicht gibst du ihm mal etwas Paraffinöl? Gibt es in der Apotheke. Da reichen so 50ml zum Abfüllen, eher weniger, da du ja nur 2 Tiere hast. Das wird dir abgefüllt. Es darf aber nicht in die Lunge kommen, daher vorsichtig einflößen. Es geht auch Leinöl. Also du flößt ihm nur max. 1ml auf einen Schlag ein und max. 5ml am Tag.

Und es ist ganz wichtig, dass du die Kastrawunde vorsichtig anschaust. Das geht nur zu 2. Der eine hält den Kleinen sicher und der andere schaut vorsichtig die Wunde an. Man muss etwas suchen, weil ringsrum noch so viel Fell ist. Es darf nichts geschwollen oder wie Wasserunterlaufen sein, auch nicht rot oder blutig.

Welches Frischfutter gibst du ihm denn schon? Karotte, Fenchel, Apfel ist für den Anfang gut. Dann kann man langsam Sellerie, Kohlrübe anfüttern. Wird auch gut vertragen. Eigentlich müssten Kaninchen doch von einer plötzlichen Futterumstellung Durchfall bekommen und keine kleinen harten Köttel?!? Versuch doch mal einen Topf frischer Küchenkräuter. Basilikum oder Petersilie müsste schmecken. Ein paar Blätter geben.

Wie schneidest du das Futter? Bitte nicht klein schneiden, denn dann wird zu viel und zu schnell in zu kurzer Zeit gefuttert.

Die 100g pro kg Kaninchen gibst du am Tag? Wegen dem Trockenfutter am Tag. Der Esslöffel ist schon das höchste der Gefühle am Tag. Ich würde dir empfehlen, dass du das langsam reduzierst und den Löffel auf 2 Mahlzeiten aufteilst. Also einen halben Esslöffel morgens und einen halben abends und dann reduzieren. Immer frisches Heu anbieten, notfalls auch etwas getrocknete Kräuter (z.b. von Activa oder JR Farm, Löwenzahn oder Brenessel). Meine 8-jährige Fixi hat nach 8Jahren Trockenfutter auch von heute auf morgen plötzlich von alleine nach ihrer Kastration Futterumstellung gemacht. Ich muss sagen, dass ich zu diesem Zeitpunkt schon TroFu reduziert hatte und nie mehr als 1 EL pro Tag gefüttert hatte. Auch hatte ich schon angefangen, vermehrt FriFu (Karotte, Apfel) zu füttern. Sie hat das gut vertragen. Kein Durchfall, keine Blähungen etc.

Und ich würde dir auch empfehlen, lieber einmal zu oft, als einmal zu wenig zum TA zu gehen. Wenn Kaninchen zeigen, dass sie sich unwohl fühlen oder sich anders verhalten, dann ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch was.

Hallo Nadinchen,

mittlerweile ist er wieder etwas munterer... Er war auch schon vor der Kastra ausgesprochen ruhig und ängstlich (es sei denn, man wollte was von ihm, was er nicht wollte...) und jetzt, wo er auch noch von Paula getrennt ist, ist er wohl einfach "verstimmt".

Als ich gestern nach Haue kam, hat er gerade gefressen. Danach haben wir mit vereinten Kräften versucht, uns die Wunde anzuschauen - war unmöglich. Mein Liebster kann den Kleinen nämlich nicht festhalten (er mag ihm nicht wehtun und ihn nicht verärgern... ) und er hat auch die Stelle nicht gefunden, wo operiert wurde... Da fragt man sich doch wirklich, was er glaubt, wo so eine Kastra stattfindet... ... Irgendwann stand Emil jedenfalls kurz vor nem Herzanfall und ich hatte total zerkratzte Hände, so dass wir dieses Unterfangen aufgegeben haben. Heute Abend habe ich mit Paula einen Tierarzttermin, da werde ich ihn einfach mitnehmen.

Abgesehen davon habe ich glaubeich gestern ein anderes Problem für seine Verstimmung erkannt. Wir haben nach der OP alles kratzige aus seinem Gehege entfernt, damit die Wunde geschützt ist. Und da hat dem armen Kerl eine schöne Ecke zum Wühlen gefehlt... Habe gestern estegestellt, dass er versucht hat, den Teppich aufzukratzen. Da habe ich ihm seine Wühlkiste mit zwei alten Bettlacken gepolstert und reingestellt. Und er ist sofort reingehüpft, hat hingebungsvoll gewühlt, einen Berg an Köddelchen abgesetzt und sich dann ganz zufrieden in der Kiste zum Schlafen hingelegt. WOhlgemerkt: er hat sowohl Haus als auch Toilette, aber die Kiste hat er schon vorher geliebt. Gerade jetzt sitzt er auch in seiner Kiste, hat alles einmal durchwühlt und putzt sich.

Also: Heute ist der Gesamteindruck viel besser.

Ach so, zum Fressen. Da wir ja am Anfang nicht wussten, dass man die Sache vorsichtig angehen muss, haben wir gleich nach Ankunft Möhren und Möhrengrün und Äpfel gefüttert. Besonders das Grün kam auch sofort super an. Mittlerweile haben die beiden an sich schon recht viel gefressen... Kohlrabi inkl. Blätter, Birne (Emils Lieblingsessen), Mairüben inkl. Blätter, Staudensellerie, Gurke, Chicoree, Brokkoli, Petersilie und Basilikum. Paula verträgt alles super und mag alles. Emil mag eigentlich nur Birne, Möhrengrün, Kohlrabigrün, Mairübchenblätter, manchmal Möhren und Chicoree. Und am allerliebsten Trockenfutter und getrocknetes Gemüse...

Zum Ködeln: Ich kann nicht beurteilen, ob er derzeit stark haart - ichhabe ihn ja erst seit zwei Wochen. Die Ködelchen waren von Anfang an bei Paula kirschkerngroß und dunkel und bei ihm linsengroß und grün... . Ich lasse heute ohnehin Kotproben untersuchenu nd werde das Thema auch gleich ansprechen...

LG, Nindscha (die heute doch beruhigter ist...)

Aber bitte nicht zusammen in eine Transportbox, da er ja noch seine 6 Wochen absitzen muss!

Hallo Zusammen,

so, wir waren beim Tierarzt (natürlich in getrennten Boxen - bin doch nicht doof ). Emils Wunde heilt ausgezeichnet. Die Tierärztin meinte, er sei halt einfach sehr emotional, würde sich schnell aufregen, etc.. Sie hat ihn noch mal gründlich durchgecheckt und meinte, er sei körperlich ganz gesund und bräuchte wohl nur ein bischen Ruhe...

Nach dem Tierarztbesuch ist er natürlich erstmal wieder ganz durch den Wind... Aber er wirds scon überleben.

LG, Nindscha

Ich weiß, dass du nicht doof bist, aber manchmal vergisst man sowas in der Eile, weil man vorher immer beide in einer Transportbox transportiert hat und dann einfach nicht daran denkt

Ich freue mich, dass die Wunde so gut verheilt. Dann kann er in 6 Wochen zu seiner Frau zurück.

Ich hoffe natürlich sehr für dich, dass deine Dame nicht trächtig ist. Wann sind denn 33 Tage ab der Trennung der beiden vorbei? Wenn dann noch nichts gekommen ist, hast du Glück gehabt. Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen.

Habe ich auch nicht persönlich genommen mit der Frage, keine Sorge. Zumal das Ganze eh recht kompliziert war - wir haben nämlich nur eine Transportbox. Emil muss im Einkaufskorb reisen, der Arme. Aber ich hatte es ihm wenigstens schön kuschelig darin gemacht. :-9

Die 33 Tage sind noch lange nicht um... *seufz* Aber im Moment geht die Tendenz ja eher zu "nicht trächtig". *hoff*

LG, Nindscha