Hallo Lolle,
Ich bin sicherlich kein Experte, was E. c. anbelangt, aber wir hatten im vergangen Jahr einige Male mit dieser Krankheit zu kämpfen. Auch im Bekanntenkreis hatten wir Krankheitsfälle.
Wird Kaspar denn nun entsprechend medikamentös behandelt? Sorry, ich konnte dazu noch nichts finden, vielleicht habe ich es auch einfach nur überlesen.
Du hast geschrieben:
„Wenn die Krankheit einmal beginnt, bleibt sie dann, oder verhält sich das Tier zwischendurch normal, und nach ein paar Wochen gibt es wieder Auffälligkeiten? Wie sind da eure Erfahrungen?“
Ich will Dich keinesfalls verunsichern oder deprimieren, aber ich schätze, dass Du vermutlich wissen wirst, womit Du es zu tun hast. Genauso wie die Krankheit entweder ausbrechen kann oder nicht, genauso verhält es sich mit dem weiteren Krankheitsverlauf.
Wir hatten bei unserem kleinen Niki den ersten Ausbruch der Krankheit im Jänner. Es war ziemlich heftig, mit allem was allgemein so beschrieben wird. Nach einigen Stunden (es geschah an einem Sonntag, deswegen erst „nach einigen Stunden“) war der Spuk vorbei. Wir sind trotzdem mit ihm zur Tierärztin gefahren, und er wurde mit den entsprechenden Medikamenten behandelt. Niki war die darauffolgenden Tage auch sehr matt und erschöpft. Krämpfe hatte er nie wieder. Er hatte eine zeitlang eine leichte Kopfschiefhaltung, die aber auch vollständig zurückging.
Von ca. Februar bis in den Herbst führte er das Leben eines „gesunden Kaninchens“. Er lebte zusammen mit seiner Schwester Gandalfinchen, war fit und fröhlich, und machte unsere Wohnung zur Spielwiese. Seine Lebensfreude war unbeschreiblich. Man konnte ihm nichts mehr anmerken.
Der zweite Ausbruch passierte Anfang Oktober.
Nachdem wir abermals in der Lage waren, schnell zu reagieren, hat sich Niki auch sofort wieder gut erholt. Jedoch gegen Ende der Behandlung, nach ca. drei Wochen, hat er neuerlich starke Symptome gezeigt. Woraufhin wir noch eine Woche länger die Behandlung fortgesetzt haben.
(Anmerkung: Das ist der Grund, warum wir immer von drei Ausbrüchen sprechen, wenn wir von Niki erzählen.)
Auch unsere Tierärztin meinte, sie hätte einen solchen Krankheitsverlauf zuvor noch nie beobachtet.
Niki hatte danach zwar keine Ausbrüche oder Symptome mehr, aber von da an ging es körperlich langsam aber stetig bergab mit unserem kleinen Schatz. Ende November hatte er (wieder) Schwierigkeiten mit seinen Zähnchen, folgedessen auch mit der Verdauung.
Von Mitte Dezember bis Mitte Jänner ging es ihm zwar gut, aber wir merkten, dass er einfach nicht mehr so fit war. Er wirkte zeitweise auch schon sehr erschöpft.
Unser kleiner Niki ist drei Tage nach seinem 6. Geburtstag ins Hasenparadies gehoppelt. Der Schmerz sitzt immer noch sehr tief, aber uns war das ganze letzte Jahr über bewusst, dass jeder einzelne zusätzliche Tag mit ihm ein Geschenk war.
(Wobei es mir aber wichtig ist anzumerken, dass E. c. grundsätzlich – wie ja auch bei uns geschehen – nicht als Todesurteil anzusehen ist!)
Damit das Ganze aber nicht nur traurig wird, möchte ich auch von unserem Gandalfinchen erzählen.
Sie hatte ihren ersten Krankheitsausbruch Ende April. Sie zeigte einige Symptome, die aber nicht so heftig waren, wie bei Nikis erstem Ausbruch. Auch bei ihr konnten wir rasch mit der Behandlung beginnen. Bis dato war es ihr erster und einziger Ausbruch. *aufHolzklopf*
Man kann also sagen, wir haben den „Ausschlag in beide Richtungen“ erlebt.
Ich habe damals penible Aufzeichnungen gemacht, daher ist es mir möglich, die Zeiträume und Vorkommnisse genau zu nennen.
Ich weiß nicht, ob Dir diese Antwort weiterhelfen kann, ich hoffe, dass sie Dir Mut macht. Aber eines möchte ich Dir mit auf den Weg geben – gib nicht auf, solange Dein Kaspar nicht aufgibt – es lohnt sich immer zu kämpfen!
Liebe Grüße,
RSNGW (Silvia)
P. s.: Was hat der Tierarztbesuch heute ergeben?
P.p. s.: Sorry at all, dass ich schon wieder einen so langen Beitrag geschrieben habe, aber ich habe versucht, mich so kurz wie möglich zu fassen.