Ursprüngliche Ansicht darstellen: Giftige Pflanz gegessen

Schmusehase
geschrieben am 25.01.2008 um 23:09 Uhr
Hallo!

Ich habe ein Kaninchenhäuschen gebaut bekommen. Es sah wunderschön aus und er war auch so stolz darauf, er hat es hingestellt und die Kaninchen haben es gleich toll gefunden.
Allerdings hat er es mit Astscheiben verziert. Ich habe mir nix weiter dabei gedacht, weil er eigentlich sehr ordentlich ist und selber Kaninchen hat, die an solchen Holz rumknabbern. Doch als die Kaninchen nicht mehr aufhören wollten zu knabbern bin ich misstrauisch geworden und fragte nach welche Sorte Holz das ist. Er meinte Akazie und das machte mich stutzig, weil ich die Sorte nicht als typische Fütterholzsorte für Kaninchen kenne.
Und habe raus gefunden, dass es giftig ist.

Was mach ich nun meine Kaninchen haben viel Rinde abgenagt. Es geht ihnen noch gut.
Hat jemand Erfahrung?
Wenn es ihnen schlecht geht, bin ich ohne Frage gleich beim Arzt.
Oder sollte man schon vorher gehen, bevor Symptome anfangen. Doch es ist ja schon so spät, dass man nicht einfach mal vorbei schauen kann beim Arzt.
Oder war es vielleicht noch zu wenig Rinde für eine Vergiftungserscheinung.
Auch wenn sie jetzt nicht Krank werden, können sie trotzdem Schäden davon tragen. Ich mache mir solche Vorwürfe. So blauäugig werde ich bestimmt nicht mehr sein.
Sylke
geschrieben am 25.01.2008 um 23:15 Uhr
Akakzien gibt es hier nicht in Deutschland. Du meinst bestimmt Robinie, die fälschlicherweise als Akazie bezeichnet wird. http://de.wikipedia.org/wiki/Robinie#Giftigkeit

Zitat von Wiki: Sowohl die Samen als auch die Borke der Gewöhnlichen Robinie enthalten die toxischen Proteine Robin und Phasin (Toxalbumine), das Indoxyglykosid Indikan, das Glykosid Robinin sowie das Flavonglykosid Akacain. In der Borke sind die Inhaltsstoffe stärker konzentriert. Vergiftungen treten in der Regel jedoch weniger häufig durch das Kauen von Borke als durch den Verzehr von Samen auf. Besonders Kinder sind hierdurch gefährdet. Vergiftungserscheinungen gehen mit Bauchschmerzen, Übelkeit und Brechreiz einher. Die Gewöhnliche Robinie ist auch für Pferde, Hunde, Nager, Katzen und Vögel giftig.
In geringem Umfang enthalten auch die Blütenöle das giftige Piperonal.

Haben sie denn arg viel davon gefuttert? Am besten rufst Du mal in einer Tierklinik an und fragst da nach!

Gruß Sylke
Nelli
geschrieben am 28.01.2008 um 18:49 Uhr
Hi,

ich hatte früher ein Kaninchenpärchen das unheimlich gerne Akazienblätter
(botanisch korrekt dann wohl Rubinienblätter ) gefressen hat. Sie hatten das Freigehege unter einem Akazienbaum.
Das Mädel ist damit kerngesund uralt (11 1/2 Jahre) geworden, beide hatten keinerlei Vergiftungserscheinungen.

Ich habe gelesen, dass der Giftstoffgehalt von Pflanze zu Pflanze stark schwankt.
Würde mich nicht wundern, wenn Deinen Nins nichts passiert ist.

LG Nelli
Sylke
geschrieben am 28.01.2008 um 18:52 Uhr
Auch wenn Du ,Nelli, damit "gute Erfahrungen" gemacht hast, ist die Pflanze giftig. Sei froh, dass Dein Kaninchen so alt werden durfte.
Man sollte Giftpflanzen niemals unterschätzen und niemals in Reichweite von Kaninchen stehen haben.

Gruß Sylke
SonjaT
geschrieben am 29.01.2008 um 08:39 Uhr
Sylke hat absolut Recht.

Auch wenn das da "gut" ging, nicht jedes Tier hat den gleichen Magen/Darm. Manche vertragen es nicht und was dann? Vor allen Dingen, wenn es eh als giftig deklariert ist, sollte man hier keine solche "augen-zu-und-durch" Tipps geben.

Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Wenn es doch zu einem Fressen einer giftigen Pflanze gekommen ist, bitte sofort Nux vomica geben, sofern im haus und einen Tierarzt aufsuchen, sobald erste Anzeichen für eine Zustandsverschlechterung auftreten. Die Anzeichen können auch erst am Tag 2 auftreten, wie ich selbst leider schon lernen musste. Bitte in jedem Fall sofort handeln, Tier nehmen und zum Tierarzt oder Nottierarzt fahren!!!
Hilfreich wäre diesem mitzuteilen, was genau das Tier gefressen hat.
schnuffelnase
geschrieben am 29.01.2008 um 14:49 Uhr
Sagt mal: Helfen hier eigentlich auch Kohletabletten - natürlich aufgelöst?

Oder ist das für Hasis gar nix?
SonjaT
geschrieben am 29.01.2008 um 14:58 Uhr
Hm.....ich geb lieber Nux vomica. *rotwerd*
schnuffelnase
geschrieben am 29.01.2008 um 15:12 Uhr
Hihi, warum wirste rot??? Ist doch nicht schlimm .... ich habe da überhaupt keine Ahnung ....
meine mich aber zu erinnern, dass Kohletabletten zumindest bei Menschen auch bei Vergiftungen eingesetzt werden .... kann damit allerdings auch völlig falsch liegen ....
SonjaT
geschrieben am 29.01.2008 um 15:17 Uhr
Jip, bei Menschen isses wohl okay, bei Kaninchen fehlt mir die Erfahrung. Ich nutze das Nux vomica oder das Komplexmittel Nux vomica homaccord von Heel bei Bauchgeschichten. Und bei Vergiftungen weiß ich von einer befreundeten Heilpraktikerin, das es wohl dort auch gut sein sollte für die Erstversorgung.
schnuffelnase
geschrieben am 29.01.2008 um 15:49 Uhr
Das werde ich mir dann gleich mal notieren, damit ich es im Notfall (möge er nie kommen) parat habe.
Danke schön!
Schmusehase
geschrieben am 29.01.2008 um 19:44 Uhr
Danke für eure Antworten.

Ich habe noch den Nottierarzt angerufen, aber er meinte laut meiner Beschreibung wäre es nicht so viel und so schlimm gewesen. Und er hat mich auf den nächsten morgen verdröstet. Habe ihn wahrscheinlich aus den schlaf geholt.

Naja ich habe dann Erstversorgung unf Menschenbasis mit Verdünnung des Giftes versucht und habe dann ein Aufgebot an Kräutertees gemacht und ihn zum weiter trinken zu animieren. Die Kohletabletten habe ich mir dann nicht getraut.
und nach einer sehr schlechten nacht zwegs schlafen neben den Kaninchen. Meinte der Tierarzt am nächsten morgen es sei alles in ordnung und hat zur Vorsicht im etwas eingeflößt.

Nun habe ich mir Schrecken dazu gelernt. Gott sei dank ist es nochmal gut gegangen.
Giebschen
geschrieben am 29.01.2008 um 20:36 Uhr
med. Kohle würde ich bei Kaninchen nicht nehmen, weil die- außer Giftstoffe herausziehen- auch noch schön stopfen. Ich persönlich nehm die für mich nach zu viel Schlagsahnenkonsum (Allergie)
Nelli
geschrieben am 30.01.2008 um 20:54 Uhr
Ich wollte bestimmt keinen animieren giftige Pflanzen zu füttern oder einfach abzuwarten ohne zum TA zu gehen!
War eher als Aufmunterung gedacht...
In der Tat sind von Robinien insbesondere Rinde und Früchte stark giftig.
Vereinzelt gibt es eine natürliche Immunität gegen die Giftstoffe.

Wie geht es denn den Rindennagern? Ich hoffe ihnen ist nichts passiert!
Schmusehase
geschrieben am 31.01.2008 um 11:08 Uhr
Die zwei sind Gott sei dank fit wie immer. Im Moment machen sie gerade jagt auf meinen Bastteppich zu meiner "großen Freude". /mahlzeit