Ursprüngliche Ansicht darstellen: Späte Kastration und Vergesellschaftung möglich? Narkoserisiko?...

Kimmy
geschrieben am 14.12.2009 um 08:34 Uhr
Hallo liebe Rabbit Freunde,

Ich habe einen kleinen Mümmel-Zwerg namens Teddy zu Hause.

Vor 6 Jahren habe ich ihn aus einer Zoohnadlung in einem Einkufszentrum mitgenommen, weil er dort von seinen Wurfgeschwistern massiv gebissen und "gemobbt" wurde.

Er hatte Kaninchenschnupfen und einen Hautpilz und wurde meiner Meinung nach viel zu früh von seiner Mutter getrennt. Mir wurde zwar versichert, er sei 16 Wochen alt, meiner Einschätzung nach (Ich hatte seit kleinstem Kinderalter Kaninchen und auch Jungtiere aus eigenem Wurf) war er höchstens 10 Wochen alt.

Ich musste ihn fast 2 Monate mit Flasche und Medikamenten aufpäppeln. Der Pilz hielt sich hartnäckig fast 2 Jahre. Aufgrund dieser ungeliebten Behandlungen dauerte es dann fast noch mal 1,5 Jahre bevor er sich das erste Mal freiwillig streicheln ließ. Jede noch so intensive Zuwendung beeindruckte ihn kein Stück.

Teddy war immer ein aktives Häschen, der gar nicht genug laufen konnte, auf die Couch, auf die Fensterbank, über den Tisch um den Schreibtisch, auf die Besitzerin. Mein kleiner Racker hielt mich ordentlich auf Trapp.

Im Grunde war er sonst immer gesund. Da er als Jungtier so schwer krank war riet mir meine Tierärztin bis zur Genesung von Schnupfen und Hautpilz von einer Kastration ab. Ihr Rat war, dass dies auch nicht nötig sei, solange er keine Verhaltensauffälligkeiten zeigt, spritzt oder "Gegenstände" rammelt. Tat er nicht und da eine Vergesellschaftung vorerst auch nicht anstand, da der Pilz einfach nicht weggehen wollte, schob ich die Kastration vor mir her, und damit die Veresellschaftung, obwohl ich weiß, dass man Ninchen nicht alleine halten sollte.

Mein Teddy bewohnt einen zweigeschössigen Käfig in meinem Wohnzimmer und ist immer wenn ich zu Hause bin draußen. Jetzt werde ich ihm noch einen Auslauf bauen, so dass er aus dem Käfig kann während ich arbeiten bin.

Wie gesagt war er eigentlich immer ein aktives "normales" Tierchen. In den letzten Monaten wurde er jedoch immer ruhiger und hoppelt auch nicht mehr so vergnügt herum. Er hat zum Winter zwar immer ruhigere Phasen gehabt, aber jetzt mache ich mir doch Sorgen um ihn. Hinzu kommt seit ca. 1 Jahr ein chronischer Schnupfen, der sich partout nicht behandeln lässt.

Meine Überlegung war ihm jetzt doch noch ein Weibchen in seinem Alter zukommen zu lassen.
Vor ca. 3 Jahren hatte mein kleiner Spatz einen eingewachsenen Backenzahn, der operiert werden musste. Er brauchte fast 3 Tage um vollkommen aus der Narkose aufzuwachen und konnte in diesen 3 Tagen seine Hinterläufe nicht bewegen.

Da eine Vergesellschaftung nur mit vorheriger Kastration erfolgen kann, mache ich mir jetzt natürlich Gedanken, ob mein Tiger das noch verkraftet. Er ist schließlich auch nicht mehr der jüngste ... und hat schon eine gravierende Krankheitsgeschichte in jungen Jahren hinter sich.

Lange Vorgeschichte, kurze Fragen: Hat hier jemand Erfahrungen mit Spätkastrationen?
Wie wirkt sich das auf meinen Spatz aus?
Hat man nach so langer Zeit noch eine reelle Chance auf eine Vergesellschaftung und eine erfolgreiche Kastration?
Wäre auch eine Vergesellschaftung mit einem kastrierten Weibchen möglich?

Ich will wirklich, dass es meinem Teddy gut geht, aber ich möchte ihm auch unnötige Operationen und Stress ersparen.

Ich bedanke mich für eure Antworten!
LG
Kimmy


EDIt von Lumpi: Beitrag verschoben und Titel konkretisiert
Lumpi
geschrieben am 14.12.2009 um 09:02 Uhr
Hallo und Kimmy,

schön, dass Du deinem Teddy noch eine Dame zur Seite stellen möchtest.

Durchaus kann ein Männchen in dem Alter von 6 (?) Jahren noch kastriert werden. Die Racker stecken dies meist recht gut weg und die Op ist sicher nicht so komplex und schwer wie die OP eines Zahnes.
Wichtig ist, das die Dame ungefähr im gleichen Alter ist, denn eine junge Häsin würde ihn doch recht anstrengen.
Da kannst Du im Vermittlungsboard für die Häsinen mal schauen vielleicht ist eine passende dabei?!
Die Möglichkeit einer kastrierten Dame ist nicht so ohne weiteres möglich - eigentlich gar nicht. So ruhig wie teddy jetzt ist - sollte eine Dame dazu kommen würde er sich sicher seines geschlechtes gewahr und die Dame hätte unter seinem Trieb sehr zu leiden.
Also Teddy sollte schon kastriert werden.
Eine Vergesellschaftung in dem Alter ist auch kein Problem. Einige haben hier noch ältere Tiere und diese lassen sich auch problemlos vergesellschaften. Ich denke er würde sich riesig freuen!
Dort wo Du mit ihm zum TA gehst - wird hier auch die Inhalationsnarkose angeboten? Diese ist leichter verträglich und die Racker wachen eher von der Narkose auf. Hast Du mal unter der Homepage - Tierarztempfehlung geschaut ob einer in der Nähe ist?

Hatte/hat Teddy mal mit dem Herzen Probleme?

Eine Frage - was für ein Hautpilz war denn das?

Lumpi
geschrieben am 14.12.2009 um 09:06 Uhr
Kimmy, ich habe den Beitrag mal verschoben, denn es ist ja kein Erfahrungsbericht sondern Beratung zur Kastration usw

Auch den Titel mal noch geändert.
Kimmy
geschrieben am 14.12.2009 um 09:44 Uhr
Vielen Dank für deine Antwort, Lumpi.

Bevor ich zur Tat schreite werde ich mich auf jeden Fall auch noch mal genau mit meinem Tierarzt kurzschließen.

Da werde ich dann auf jeden Fall auch nach der Inhalationsnarkose fragen, danke für den Tipp.

Teddy hat ja zusätzlich noch den chronischen Schnupfen mit teilweise Nasenausfluss und heftigen Niesattacken. Ist eine Narkose dann nicht zu riskant?

Ich würde gerne mit der Theorie noch einen Schritt weiter gehen:

Angenommen, Teddy wurde kastriert, dann sollte ich mit der Vergesellschaftung noch ca. 6 Wochen warten, richtig?

Da Teddy meine komplette Wohnung bereits voll ausnutzen darf, kann ich den beiden Mümmlern keinen neutralen Raum zur Verfügung stellen um sich kennen zu lernen und die Rangkämpfe auszutragen.

Würde es sich dann anbieten die beiden an einem völlig fremden Ort zusammen zu setzen, den keiner kennt? Ich könnte hierzu in den Keller meiner Schwiegereltern ausweichen.

Reicht es dann aus meine vorhandenen Käfige, Spielsachen, Tücher, Kisten etc. gründlich zu reinigen und zu desinfizieren um die Mäuse dann zusammen zurück in die Wohnung zu holen?

Oder würde es auch ausreicehn mit einem Auslaufzaun ein Areal in der Wohnung abzusperren, dieses entsprechend vorzubereiten (Desinfektion, 2 Häuschen, Futter ...)

Entschuldigt bitte meine vielen Fragen. Wie das ganze theoretisch ablaufen sollte ist mir im Grunde klar, aber die Praxis ist dann doch was anderes, zumal meine bisherigen Ninis alle Mütter und Töchter waren und da das Problem der Vergesellschaftung nicht war ...
Kimmy
geschrieben am 14.12.2009 um 13:54 Uhr
Upps, Lumpi, ich habe deine Fragen ja ganz überlesen:

1. Mit dem Herzen hatte Teddy bisher keine Probleme.

2. Nach Aussage meiner TA hatte Teddy als er zu mir kam so ziemlich jeden Hautpilz den ein Ninchen haben kann. Ich musste ihn mit zig verschiedenen Lotionen behandeln. Er hatte unzählige kahle, schuppige und blutige Stellen am ganzen Körper. Er sah danach immer aus als wäre er in einen Eimer Wasser gefallen. :-(
Lumpi
geschrieben am 14.12.2009 um 23:53 Uhr
Oh je, der arme Kleine!!

Aber wie gesagt, besprich es mal mit dem Ta - denn 6 jahre ist ja jetzt auch noch nicht so alt!

Ich wünsche ihm von ganzem herzen eine Partnerin mit der er sein lebtag verbringen kann!!!

Die TA Links hast Du gesehen bzw hast Du einen guten kaninchenerfahrenen Ta?

KirstenHH
geschrieben am 15.12.2009 um 00:06 Uhr
Hi,

ich möchte mich Anja anschließen. Das Alter des Süßen ist nicht das Problem. Inwieweit der Schnupfen ein erhöhtes Narkoserisiko darstellt, solltest du genau mit deiner TA absprechen, denn auch Schnupfen hat unterschiedlich starke Ausprägungen.

Wenn dein Hübscher dann eine Dame haben kann, solltest du nach einer Schnupfendame suchen.

Zu neutralen Fläche: entweder könntest du bei dir einen Raum neutralisieren oder ausweichen. Beim ausweichen ist wichtig, dass der Raum für mehrere Tage oder auch Wochen genutzt werden kann, denn eine VG kann sich manchmal auch etwas hinziehen.
Ich persönllich würde eher dazu tendieren bei dir einen Raum zu neutralisieren (Reinigung mit Glasreiniger etc.) und dort die VG zu machen. Du bist dann vor Ort und brauchst nicht pendeln.

Die Einrichtungsgegenstände kannst du auch neutralisieren und für das Paar nutzen. Allerdings würde ich auch immer ein paar neue Sachen dabei haben, die für das Böckchen auch völlig neu und unbekannt / interessant sind.

Der Auslauf vor dem Käfig ist sehr wichtig. Bitte versuche keine VG in einem Käfig! Die Wollsocken brauchen pro Nase 2 qm Platz, dauerhaft zur Verfügung und auch für die Vg. Wenn du ihnen später die ganze Wohnung zur Verfügung stellst, ist das wunderbar, aber für das kennenlernen und bis die Rangordnung geklärt ist, muss das Gehege bei 2 Tieren um die 4 qm haben.

Bei weiteren Fagen gern her damit

Vg Kirsten