Frauchen und Herrchen waren jetzt aber auch plötzlich weg und ich stand in einem Raum voller Kaninchen…hm, wo sind sie hin?
Einfach mal abwarten und ruhig bleiben…und da kamen sie auch schon, mit…äähm…noch einer Box?
Was kam denn jetzt? Ich versuchte was zu sehen, konnte aber nur einen kleinen Blick auf was Weißes erhaschen.
Dann fuhren wir wieder mit dem Auto.
Als die Box wieder aufging, erspähte ich meinen Käfig und sprang schnell rein.
Doch was dann kam, war die Krönung:
Frauchen und Herrchen stellten plötzlich einen zusätzlichen Käfig neben mich und da sah ich IHN das erste Mal.
Er war weiß und hatte einige kleine, braune Flecken.
Das war ein Süßer kann ich euch sagen. Wir haben uns erstmal ausgiebig durch die Gitterstäbe beschnuppert. So ganz geheuer war mir das alles immer noch nicht.
Erst recht nicht, als er in MEINEM Zimmer laufen durfte und ich nicht!
Tzzzze, wie gemein, aber mein Frauchen hat gemeint, das muss so sein, weil Charly (so haben sie ihn genannt) kastriert wurde und jetzt noch 6 Wochen Quarantäne absetzten muss.
Ich wurde ganz schön zickig…ist doch klar, wer möchte schon irgendeinen Fremdling in seinem Revier haben?
Aber nach einer Zeit haben wir uns durch die Gitterstäbe geputzt und auch schon ein bisschen gekuschelt. Er lag die ganze Zeit neben mir, so dass ich mich nicht so ganz alleine gefühlt habe.
Nach unbeschreiblich, langen 6 Wochen kamen wir dann endlich zusammen…in ein Gehege was ich noch nie gesehen habe in einem Raum, wo ich noch nie war.
Am Anfang flogen bei uns beiden richtig die Fetzten. Mein Frauchen und mein Herrchen haben sich sogar eine Matratze mit in das Zimmer genommen und da das ganze Wochenende geschlafen, um auf uns aufzupassen.
Was denkt die denn von uns? Dass wir uns gegenseitig die Köpfe einschlagen? Ne ne, ich hatte Charly ja schon irgendwie ziemlich lieb, aber so ganz geheuer war er mir immer noch nicht. Ich hatte am Anfang keine freie Minute mehr…überall musste er mir hinterher hoppeln und sich breit machen. Unglaublich der Kerl!
Und nach dem Wochenende sind wir dann schon wieder umgezogen, in das alte Zimmer. Allerdings waren die Käfige weg und anstatt dessen stand dort ein riesiges Holzhaus.
Innen war es mit Teppich belegt und es war so schön groß!
Mein Frauchen hat erzählt, dass sie das mit Herrchen zusammengebaut hat, damit wir mehr Platz haben. So ein liebes Frauchen!
Mit der Zeit kamen Charly und ich uns immer näher und heute ist er gar nicht mehr wegzudenken.
Diese Geschichte wollte ich euch mal erzählen, weil es nicht allen Kaninchen so gut geht, wie uns beiden. Viele leben ohne Partner in einem viel zu kleinen Käfig.
Drum gibt uns ein Gehege, in dem wir viel herumrennen können, denn wir brauchen ganz viel Bewegung.
Und lass uns niemals alleine leben. Wir haben euch zwar sehr gerne, aber ihr seid trotzdem kein geeigneter Freund. Wir sind Rudeltiere und brauchen einen Partner.
Wir werden danach immer noch so zutraulich sein. Versprochen
Viele liebe Grüße, Sammy