Ursprüngliche Ansicht darstellen: Kaninchen in Barcelona

pimboline
geschrieben am 23.08.2009 um 14:15 Uhr
Hola,
eigentlich war mein Urlaub in Barcelona toll...

Leider gab es dort zwei unschöne Erlebnisse:

1. Wir kamen abends an den Strand und mir stockte das Blut in den Adern. Kaninchenspuren im Sand. Sie gehörten einem kleinen Löwenköpfchen. Dessen Herrchen lagen im Sand und der Kleine ist immer mal ein paar Meter gehoppelt und dann schnell wieder zurück. Streicheln ließ er sich bereitwillig von Leuten :-/ Was ich dann auch getan habe (Anziehungskraft), um (!) gleich mit den Leuten auf Englisch ins Gespräch zu kommen. -> Einzelhaltung, nachts sehr kleiner Käfig und beim Essen hab ich es nicht ganz verstanden, aber anscheinend kriegt er sehr gutes Futter..."sehr gutes" Trockenfutter höchstwahrscheinlich. Naja, ich hab ihnen dann versucht einzubläuen, dass sie ja drauf achten sollen, wann ihr Hasi Angst hat (schleppen ihn auf dem Arm zum Strand...); und dass Kaninchen keine Hunde sind, die freiwillig sowas mitmachen, dass Kaninchen aber Platz genau wie eine Katze brauchen und sie unbedingt einen gleichartigen Freund brauchen. Ich finde ein Partnertier eigentlich am wichtigsten und den Kleinen mit an einen lauten Strand zu nehmen, war natürlich auch nicht schlau. Naja, ich wünsche dem Kleinen das Beste. Auf sweetrabbits.de zu verweisen, hätte den Spaniern leider nichts gebracht.

2. Auf der La Rambla (große Schnickschnack-Shoppingmeile) verkaufen sie tagsüber Tiere an Ständen :-( Alle Arten von Vögeln, Schildkröten, winzige Kaninchen und daneben stehen furchtbare Käfige. Ich konnte es kaum mit ansehen und hätte vor Mitleid am liebsten geheult. 35 Grad waren es und die kleinen Häschen, Schildkröten und Vögel saßen zu mehrt in kleinsten Käfigen. Teilweise noch mit Wärmelampe drüber. Die Kaninchen waren vielleicht sechs Wochen alt und die müssen wahrscheinlich jeden Tag 8 Stunden auf der lauten, heißen La Rambla hocken, wo sie ja doch keiner kauft. Welcher Tourist kauft denn im Urlaub auch einen Käfig mit Tier, wenn er danach mit Flugzeug oder ähnlichem nach Hause muss?! Die Leute, die diese Tiere verkaufen, haben keinerlei Ahnung. Denen geht es dort nur ums Geld. Ich hasse diesen Kommerz dort. Jedenfalls war ich nach diesem trostlosen Anblick total geflasht und hab mich erst nach einer Weile erholen können. Arme kleine Babyhasis...

Das wollte ich gerne loswerden, denn vielleicht versteht ja einer von euch, wie sehr ich dort gelitten habe, denn meine Begleiterinnen hatten kein Mitleid. Mit taten die toten, abgezogenen Kaninchen im Schaufenster der dortigen Fleischer/Metzger in dem Moment weniger Leid, als die Tiere auf der La Rambla, schließlich mussten die keine Qualen wie Durst, Angst und Hitze ertragen.

vonMümmel
geschrieben am 23.08.2009 um 14:57 Uhr
OH nein wie furchtbar! Ich war auch schon in Barcelona mir sind damals keine Tierhändler aufgefallen....ich möchte fast sagen zum Glück, ich glaub das hätte mir den ganzen Urlaub verdorben vor allem weil man weiß, dass man nix tun kann! Sowas ist einfach nur schrecklich


pimboline
geschrieben am 23.08.2009 um 15:13 Uhr
Oh ja, auf jeden Fall "zum Glück". Meine Freundin hatte es zwar schon angekündigt, wo Händler stehen würden, aber die standen dann auch woanders, wo wir entlang kamen. Echt grausam, auch wenn es für viele Leute nicht so aussieht. Die haben wahrscheinlich auf das wirklich tolle Singen und Zwitschern der Vögel gehört, aber wenn man mal überlegt, wo diese Vögel dann landen bzw. ihr Dasein fristen werden dürfen...
HaresEar
geschrieben am 23.08.2009 um 15:27 Uhr
Oh man, ich habe das in italien auch mal gesehen schrecklich!
Mir ist fast das Herz gebrochen, bei den kleinen Dalmatiner Welpen die bei 35°C zu 5. in einem Käfig lagen, der von der größe her einem Standard-Zoofachhandlungs Kaninchenkäfig gleich kam.

Und man kann ja NICHTS tun! Ich kann wirklich verstehen wie es dir da ging Pimboline...
pimboline
geschrieben am 23.08.2009 um 16:14 Uhr
Eben, ich denke, man kann halt nix tun, oder? Halt nur auf keinen Fall Tiere bzw. überhaupt was von denen kaufen!
Können die sich nicht eine andere Arbeit suchen? Kann man das indirekt unterstützen? Aber wenn der eine keine Tiere mehr verkaufen will, dann kommt eh gleich der Nächste, der mit "irgendetwas" Geld verdienen will.

@Susanne: Danke fürs Verschieben! Ich sehe ein, dass das Thema zu schlimm für "Geschichten" ist....
Michelle
geschrieben am 23.08.2009 um 18:04 Uhr
Oh mein Gott
Mir sind gerade die Tränen gekommen.
Das ist echt schrecklich. Die kleinen haben bestimmt nicht mehr als 10,- gekostet oder?
Kann man denn da gar nichts machen?
Am liebsten würde man die Tiere da alle kaufen, aber damit unterstütz man sowas ja!

lg..
pimboline
geschrieben am 23.08.2009 um 18:15 Uhr
Keine Ahung, wie viel sie kosten...vielleicht sind sie sogar teurer, weil sich Touristen gut abzocken lassen. Aber nee, mit den Verkäufern hätt ich kein Wort geredet. Höchstens beschimpft hätte ich sie, aber das hätten sie ja eh nicht verstanden.
Michelle
geschrieben am 23.08.2009 um 18:41 Uhr
Ja da haste aber sowas von recht!
Mensch.. kann man das denn nicht dem Tierschutz melden :'( ?
AnnaB
geschrieben am 23.08.2009 um 18:55 Uhr
Leider haben Tiere in den südlichen Ländern immernoch einen ganz anderen Stellenwert als bei uns...Glaube nicht, dass die da was unternehmen würden...In Tunesien haben sie auch kleine Schildkröten verkauft und Hühner die Ketten an den Beinen hatten...
Das einzige was helfen würde wäre dass keiner mehr hingeht,aber dass das absolut unrealistisch ist,ist mir leider selbst klar...
Michelle
geschrieben am 23.08.2009 um 19:01 Uhr
Meine Güte.. eigentlich möchte man das Bild gar nicht mehr länger in seinem Kopf haben, ich weiß. Aber da darf man nicht wegschauen. Und so gern man da hingehen würde, um denen da was zu erzählen, weiß man, dass das herzlich nix bringt.. Was soll man da nur tun?
pimboline
geschrieben am 23.08.2009 um 19:24 Uhr
Ich hab ja auch gemerkt, wie die Reaktionen meiner Freundinnen waren. Kein Mitleid, andere Sachen im Kopf, war ihnen egal, lieber sich eher über Ulli lustig machen, weil die sicher was sagen wird, wenn die Tierstände kommen (ich hab ihnen den Gefallen nur minimal getan, ich musste ja mit den Tränen kämpfen)...so denken sicher die meisten Leute. Die einen haben mehr Respekt vor anderen Lebewesen, die anderen (viel) weniger.

Michelle, dann steiger dich lieber nicht zu sehr rein. Du weißt ja so und so, dass es dich nicht kalt lässt und weggucken tust du ja auch nicht. Wenn man dort nicht helfen kann, dann kann man sicher woanders helfen, wo es Tieren ebenfalls schlecht geht. Du weißt ja, man kann ja nicht alle retten. Das wäre zu schön und gerecht, um wahr zu sein.
Michelle
geschrieben am 23.08.2009 um 19:57 Uhr
Da hast du mal wieder recht.. und so schnell kommt man ja auch nicht nach Barcelona. Doch wenigstens kann man es hier mit aller Kraft versuchen, um die Tiere zu retten!

Muss für dich hart gewesen sein, wenn deine Freundinnen so darüber denken. Ich kenn das.. könnte da jedesmal ausrasten.
Lieschen
geschrieben am 24.08.2009 um 13:08 Uhr
Ja, über die Tierhändler auf den Ramblas war ich bei meinem Besuch in Barcelona auch entsetzt.
So eine Hitze, so ein Lärm und so eine Enge, ich habe mich gefragt wieviele Tiere am Ende eines Tages wohl tot sind.
Das ist schrecklich dort.
Und ein Kaninchen mit an den Strand zu nehmen ist ja wohl auch ausgemachter Blödsinn. Traurig das.
Tania
Michelle
geschrieben am 24.08.2009 um 13:38 Uhr
Aber sowas von traurig :(

Aber ich glaube einfach, dass es einfach zu viele Leute gibt, die ihre Häschen wie Hunde behandeln. Sie denken einfach die kleinen sind Chihuahuas.. Das genau das gleiche wie diese dummen Leinen :(
marpir
geschrieben am 25.08.2009 um 20:26 Uhr
Das ist echt grauenvoll! Wie kann ein Mensch soetwas nur tun?!
Ich glaub Michelle hat Recht, es gibt echt zu viele Leute von dieser Sorte!!!
Michelle
geschrieben am 26.08.2009 um 14:20 Uhr
Da braucht doch nur eine Familie mit einem kleinen Mädchen an dem Stand vorbei laufen und das kleine Mädchen muss nur kurz zwinker und zack...ist das Häschen bei einer Familie, die gleich null auf so etwas vorbereitet ist. Das ist eine Schande! Ich wüsste nicht, was ich tun würde, wenn ich so einen Stand sehen würde.