Naja, wir haben da so unsere Erfahrung gemacht und sowas Unverschämtes ist mir selten über den Weg gelaufen.
Ursprünglich wollte ich mindestens einem Mümmelmann in Not helfen und aus dem Tierheim holen. Also auf den Weg gemacht und hingefahren.
Tatsächlich war dort ein Weibchen, das ich sehr gerne am gleichen Tag mitgenommen hätte. Als ich länger am Käfig stand hat es Haken geschlagen, Männchen gemacht usw. Ein absolut süßer Schatz, der jede Mühe wert gewesen wäre. Es war als "evtl. tragend" eingestuft und nicht mal das hätte mich aufgehalten.
Es wurde mir aber nicht vermittelt, weil ich mich geweigert habe, das Partnertier mitzunehmen. (Stand ja auch nicht da, dass die beiden ausschließlich zu zweit abgegeben werden, sonst hätte ich gar nicht erst gefragt.) So dermaßen apathisch wie sich das Böckchen dort darstellte.... es wirkte einfach nicht gesund.
Spätestens wenn sie mit dem Nestbau begonnen hätte, hätte ich ein Problem mit dem Männchen gehabt. Und die Vergesellschaftung mit einem anderen Böckchen in der Zeit, in der sie schwanger ist... eigentlich ist dieser Gedanke allein indiskutabel. Aber die Damen und Herren dort wussten ja alles besser und wollten auf Teufel-komm-raus beide Tiere vermitteln.
Ich habe mehrfach betont, dass ich keinesfalls an Einzelhaltung interessiert bin (Muckel hatte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht) und abwarten wollen würde, ob das Mädchen wirklich trächtig ist. Denn wenn ja, wäre eine Vergesellschaftung während einer Schwangerschaft sowieso nicht verantwortbar und wenn nicht würde ich sofort für ein Partnertier MEINER Wahl sorgen, sobald ein TA Entwarnung gibt.
Ich hätte dieser lebhaften Kaninchenlady sehr gerne eine neue Heimat gegeben, aber zum Schluss war ich eh nur eine Studentin, die "sowieso keine Zeit für die Tiere hat" und Einzeltierhaltung nicht artgerecht sei. (Jawoll, 900 Quadratmeter Garten sind nicht artgerecht, alles klar und von Einzelhaltung war nie die Rede.)
Wenn ich ehrlich bin, sowas muss man sich nicht sagen lassen und so muss man sich auch nicht behandeln lassen.
Meine Mutter, meine Schwester und ich haben nicht geglaubt, was uns da um die Ohren gehauen wurde. An dem Tag stand es uns bis Oberkante Unterlippe, weil wir mit wirklich guten Absichten hingefahren sind und uns da dermaßen abkanzeln und mit Vorurteilen belegen lassen mussten.
Und dann muss man sich nicht wundern, dass sich die Leute die Tiere in einer Zoohandlung kaufen.
Nach der Erfahrung werde ich nämlich auch so schnell keinen Fuß mehr in ein Tierheim setzen. Das ganze ist vor etwa einem Monat passiert. Also noch ziemlich aktuell und keine alte Kamelle. Ich dachte immer, man würde die Tiere vermitteln wollen, tatsächlich aber lässt man einen dort nicht mal aussprechen und von normaler Höflichkeit keine Spur.
Also.... ich war sehr negativ überrascht, sorry.
Summa summarum: Wer ein Tier aus dem Tierheim holen möchte muss gleich zwei nehmen oder schon eins zu Hause haben. Und wo kriegt man auf die Schnelle ein weiteres Tier her, wenn einem aber nur ein Tier im Tierheim gefällt und man noch kein weiteres zu Hause hat?...... richtig, aus dem Zooladen. Und das macht es schwer, zu helfen. Vor allem, wenn einem nicht geglaubt wird und man als Lügner hingestellt wird.
Und bevor ich mir so etwas nochmal antue gehe ich demnächst in einen Zooladen. Das schont meine Nerven und auch dort rettet man ja das ein oder andere Ninchen. Mein Muckel war mit 8 Genossen in einem kleinen Gehege. Ich meine, ich habe ihm da auch etwas Gutes getan, auch wenn ich ihn nicht aus dem Tierheim habe.
