Ursprüngliche Ansicht darstellen: MARLON

Susanne
geschrieben am 31.12.2009 um 04:47 Uhr
Liebe Paten,

ein ganz dramatischer Fall wurde uns noch kurz vor Weihnachten gemeldet:

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Massive Entzündungen im Maulraum, verrottetes Gebiss, eitriges Auge

Name: Marlon
Geschlecht: männlich / kastriert
Geb.: 2005
Farbe: weiss-grau, hotot-ähnlich
Bezeichnung: Zwerglöwenkopfkaninchen
Aufgenommen: 22.12.2009

Sein Zustand war so schlimm, dass sich die Großmutter der Familie mit ihm auf den Weg zum Tierarzt machte, weil sich keiner zu kümmern schien: Marlon frass nicht, köttelte nicht, hatte ein eitriges Auge. Ursprünglich von einer Familie übernommen, die seiner überdrüssig wurde, schien nun auch in dieser Familie das Interesse an ihm zu erlöschen.

Meine Tierärztin diagnostizierte so arge Zahnprobleme und einen leeren Magen, dass sie ihn gleich in Abstimmung mit der Großmutter behielt und mich anrief. Am nächsten Tag holte ich "Manni" ab und begann das Behandeln und Päppeln - doch auch nach einer Woche stellte sich keine wirkliche Besserung ein und ich bat um eine Notoperation in der Hoffnung, wir mögen einen Schutzengel haben. Marlon, wie er inzwischen hiess, knurpste dermassen mit den Zähnen, dass er einfach nicht fressen konnte.

Wir bangten stundenlang und warteten auf den Anruf der Praxis. Und er kam: geschafft! Ein loser Backenzahn musste gezogen werden, doch das Drama zeigte sich am oberen Kieferknochen, der fast freilag und entzündet war. Ein direkter Kanal zum Auge hatte sich gebildet....

Nun sitzt Marlon tapfer in seinem Gehege, versucht Heu zu knabbern und bekommt Brei und Geriebenes, mümmelt hier und dort einen Zweig Dill. Er mag schmusen und nimmt die Aufmerksamkeit dankbar entgegen.

Da noch nicht sichergestellt ist, ob Marlon jemals vermittelbar sein wird, zieht er nun auf die Gnadenwiese und wird bald Gesellschaft bekommen.
Susanne
geschrieben am 09.01.2010 um 04:07 Uhr
Liebe Paten,

es stand auf der Kippe, wie Sie sich sicherlich schon dachten und Marlon hat seit kurz vor Weihnachten den Hauptteil meiner Aufmerksamkeit dringend benötigt, denn wir hatten hier wirklich nur einen Weg zu gehen: bergauf. Schlechter hätte es nicht werden können und die Kälte hat uns zusätzlich zu schaffen gemacht.

Marlon wollte einfach nicht richtig fressen und so waren die Zwangsfütterungen unumgänglich. Viel ging nicht rein, denn der kleine Mann wollte und konnte den Brei nicht leiden, keine Kombination schien ihm zu schmecken und immer noch: kein Köttel. Das, was ich im Gehege fand, war zwar nicht hart, aber so klein, dass ich mir große Sorgen machte. Dazu kam eine Bewegungsunfreudigkeit und offensichtliche Frustration.

Und dann begann er eines abends das Zittern im Gehege. Ich fürchtete um seinen Kreislauf und habe quasi mitten in der Nacht eine Notunterkunft aufgebaut: die große Hundetransportbox, in der schon Teika eine zeitlang nach ihrem EC-Aubruch zubrachte, musste wieder herhalten. Ausgepolstert mit Stroh, Heu und Handtüchern, umwickelt mit Wolldecken und unter der Box mein unverzichtbares Heizkissen, haben nun nach wenigen Tagen die Wende gebracht: seit 2 Tagen kommen endlich Köttelchen, die ihren Namen auch verdienen, er frisst mit deutlich mehr Appetit und nun auch eigenständig.

Das schlimme Auge beginnt sich zu bessern und nur das Fell sieht noch ein bisschen mitgenommen durch die Absonderungen des Auges und die Zwangsfütterungen aus. Doch er beginnt, sich zu putzen - somit wird aus ihm noch ein richtig schicker Kerl, da sind wir ganz sicher.

Wir beginnen nun mit fester Nahrung in kleinen Stücken, viel Blättrigem und frischen Kräutern, die er ohnehin gern nimmt, aber eben noch nicht in ausreichender Menge.