Ich weiß, es ist schon lange her, aber ich konnte bis jetzt mit noch keinem drüber sprechen. Meine Familie versteht das nicht.
Meine kleine süße Amy-Maus musste mich letztes Jahr am 23.12.06 verlassen. Es war mein Geburtstag! Ich hatte noch nie einen so beschissenen Geburtstag in meinem Leben!
Sie hatte kein schönes Leben. Als wir sie bekamen war sie angeblich 8 Wochen alt, was ich heute bezweifle. Sie war so klein, gerade mal ne Hand voll.
Nachdem sie sich bei uns eingewöhnt hatte, vergesellschaften wir sie mit ihrem kleinen Kumpel Pepe. Es verlief alles super und sie verstanden sich prächtig.
Nach einigen Tagen stellten wir fest, dass sie beim Laufen und Putzen immer zur Seite umfiel. Also gingen wir zum TA. Er meinte, es wäre angeboren und könne nicht geändert werden.
Naja, nach ein paar weiteren Wochen wechselten wir den Arzt und es stellte sich raus, dass sie sich wahrscheinlich als sie noch ganz klein war, mal das Bein brach und es nicht ordentlich verheilt ist. So wurde sie vollgepumpt mit Metacam und Entzündungs linderndem Mittel und es wurde im nu wieder gut. Sie konnte ohne Probleme laufen und toben.
Aber nicht lange ließ das nächste Unheil auf sich warten. Sie wurde scheinschwanger. Nu war es mit der Ruhe auch vorbei. Sie verstand sich natürlich nicht mehr mit ihrem Pepe. Also ging es wieder zum TA. Da die Scheinschwangerschaft nicht aufhörte (dauerte Monate) und sie eigentlich noch viel zu jung war dafür, folgte die Kastration. OP verlief gut. Sie erholte sich schnell und so langsam vertrug sie sich auch wieder mit ihrem Kumpel und es wurde wieder gekuschelt.
So dachten wir. Jetzt hat sie alles überstanden und sie kann ihr Leben endlich genießen.
Leider war dem nicht so. Nach ein paar Wochen fraß sie nicht mehr. Also Besuch beim TA. Sie hatte eine Entzündung in ihrem kleinen Mund. Behandlung folgte. Es wurde nicht besser, nur noch schlimmer. Die schlimmste Diagnose, die hätte passieren können: Sie hat einen Kieferabzess!/heul
Ihr könnt euch vorstellen, wie sie zu leiden hatte.
Also musste sie gefüttert werden, ständig zum TA zum reinigen, täglich Schmerzmittel etc. Sie tat mir soooooooooo Leid. Sie war so ein kleines Wesen.
Da alles nicht half, musste Sie operiert werden. Es wurden ihr zwei Backenzähnchen entfernt. Doch es half alles nicht. Aber sie war so tapfer und hat sich nichts anmerken lassen.
Dann zogen wir um. Wir hatten wieder einen neuen TA (Empfehlung unserer alten TA). Sie kannte das Problem bereits, da die beiden TA immer schon in Kontakt standen wegen ihr. Es sollte noch eine OP folgen. Sie wurde zu ihrem Termin gebracht. Dann der Anruf der TA nach der Sichtung der Röntgenaufnahme: Eine weitere OP macht keinen Sinn. Zu weit fortgeschritten und auf der anderen Seite, der Beginn eines weiteren Abzeses sichtbar.
Ich war geschockt. Ich konnte es nicht glauben. Ich würde sie bald verlieren. Aber sie war so tapfer. Sie hielt trotz allem noch Monate durch. Unsere TA konnte es gar nicht glauben. Sie hatte ihr höchstens noch ein paar Wochen gegeben.
Doch allmählich konnte sie sich nur noch von Brei ernähren. Nur noch geriebene Möhrchen, kein Heu, nichts festes etc. Ich konnte nicht mehr sehen wie sie leidet und fasste den Entschluss sie davon zu erlösen. Dies geschah an meinem Geburtstag. Sie bewegte sich kaum noch und legte ihren kleinen Kopf mit dem Riesenabzess immer auf meinem Knie ab. Ich wickelte Sie in eine Decke, denn da sie nur noch 800g wog, fror sie natürlich. Ich legte sie auf meinem Schoß und genoss die letzten Stunden mit ihr. Jetzt ist sie weg und ich vermisse sie so schrecklich. Sie hatte so ein schweres und unerfreuliches Leben.
Meine kleine Amy, ich hoffe, dir gehts es gut hinter der RBB. Ich denke jeden Tag an dich. Du wirst trotz deiner kurzen Lebenszeit nie aus meinem Herzen verschwinden. Ich hoffe, ich konnte dir die Zeit so schön wie möglich gestalten und du hattest in deinem schweren und unschönen Leben trotzdem etwas Spaß und Freude.
Du fehlst mir so sehr. Aber du bist tief in meinem Herzen. Ich vermisse dich
Denke jeden Tag an dich!!!