Flecki, mein erstes Kaninchen
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Seit März 2008 ist er nun schon nicht mehr bei uns.In der 1. Klasse lernte ich meine beste Freundin kennen. Zu der Zeit war Flecki ihr Kaninchen, doch ihr Vater bekam eine Allergie. So kam Flecki zu uns. Wir hatten keine Ahnung von Kaninchen und trotz vieler vermeintlich guten Bücher machten wir bis zuletzt sehr viele Fehler...Im Februar 2001 (ich war 9 Jahre alt) sah ich dann Micky in der Zooabteilung von Karstadt (NIEMALS würde ich dort/in anderen Handlungen nochmal ein Tier kaufen!) Ich bequatschte meine Mutter solange bis sie nachgab und wir ihn kauften.
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Von VGs wussten wir nichts. Die Kaninchen waren nicht kastriert und kloppten sich demnach heftig.Wir ließen beide kastrieren, doch wir hielten sie weiterhin getrennt voneinander. Warum weiß ich nicht. Ich war noch so klein und dachte, das habe schon alles seine Richtigkeit so. Ab und zu ließen wir die beiden beim Auslauf zusammen. Sie haben sich schon verstanden, doch die Rammeleien verunsicherten uns und deshalb trennten wir sie immer wieder. Ich wünschte, meine Mutter hätte mir mehr Wissen vermitteln können, doch woher hätte sie das auch wissen sollen? Internet gab es noch nicht und in Kaninchenbüchern steht viel falsches.Bis zuletzt lebten beide Ninchen in Einzelhaft in Käfigen. Nichtmal täglichen Auslauf haben wir ihnen gegeben und viel zu viel Trockenfutter. Wenn ich doch bloß die Zeit zurückdrehen könnte.Ich mache mir immer noch so schrecklich viele Vorwürfe! Im Frühjahr 2007 erkrankte Micky dann an Schnupfen und ich musste ihn täglich spritzen. Bei Flecki entdeckten wir ein Geschwür am Po, welches aber erfolgreich entfernt werden konnte. Nachdem Mickys Schnupfen halbwegs geheilt war, kam im folgenden Frühjahr der nächste Albtraum auf ihn zu. Eines Tages bemerkte ich als er frei rumhoppelte, dass er total schief lief und saß.
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Ich ging sofort zum Tierarzt, welcher starken Harngries diagnostizierte...Folge falscher Ernährung, ganz klar. Ich musste mit ansehen, wie sie meinem kleinen Schatz bei vollem Bewusstsein die Blase ausdrückten. Seinen Gesichtsausdruck während der Prozedur werde ich nie vergessen! Er sah so gequält aus, sein Blick war so schmerzerfüllt und sein Maul weit aufgerissen und er hätte ganz sicher am liebsten den Schmerz herausgeschrien.Über Nacht musste er dort bleiben, die Behandlung wurde währenddessen ein paar Mal wiederholt. Der Harngries war soweit besiegt und ich stellte die Ernährung um. Im März 2008 starb Flecki dann im Alter von 10 Jahren. Ein langes, einsames Ninchenleben ging zuende.Während Flecki nun schon erlöst war von seinen "Alterswewehchen", war Mickys schiefe Körperhaltung nicht besser geworden sondern immer schlimmer. Wieder ging ich zum Arzt, dieser tippte nach dem Röntgen auf eine Viruserkrankung, die die Nerven in seinem Bein geschädigt hatte. Micky konnte kaum noch laufen, ein Beinchen schleifte er immer hinter sich her.
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Obwohl ich sah, dass es ihm so nicht wirklich gut ging, konnte ich mich nicht von ihm trennen. Ich überlegte hin und her, welches die beste Lösung war. Als ich ihm nach meinem Urlaub im Herbst 2008 wiedersah, erschrak ich furchtbar. Plötzlich wurde mir klar, wie schlimm seine Lage wirklich war. Dadurch, dass er nicht mehr richtig laufen konnte, pinkelte er sich immer an und infolgedessen waren an den Hinterbeinchen alle Haare "weggeätzt" und er stank fürchterlich nach Urin. Meine Entscheidung war so gut wie klar. Ich machte einen endgültigen Termin beim Arzt. Die letzte Nacht blieb ich wach und lag mit ihm im Bett. Es tat sehr weh zu wissen, dass er am nächsten Abend nicht mehr dasein würde. Ich streichelte ihn und er leckte mir ewig meine Hand ab, was er vorher noch nie gemacht hatte.Ich bin mir sicher, dass er wusste, was los war.
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Am Tag der Erlösung (1. November) fuhr ich tottraurig mit ihm zum Arzt, wir kamen sofort dran und er wurde nochmal untersucht, allerdings war sofort klar dass man nichts mehr für ihn tun konnte. Ich weinte und weinte. Er bekam dann seine Narkosespritze und im Wartezimmer konnte ich ihn bei mir behalten bis er eingeschlafen war. Dann wurde er mit hereingenommen und endgültig erlöst. Nun war er fort, es war vorbei. Für ihn war es besser, doch für mich ging in dem Moment die Welt unter. Kaum sehfähig vor lauter Tränen fuhr ich mit dem toten Micky auf dem Fahrrad nach hause. Mit meiner Mama brachte ich ihn dann zu meiner Oma, wo wir ihn neben Flecki auf dem Grundstück beerdigten.Ich bin mir sicher, dass die meisten der Krankheiten verhindert werden hätten können, wenn die beiden artgerecht gehalten worden wären. Ich fühle mich so schrecklich, wenn ich daran denke. Doch jetzt kann ich nichts mehr ändern...
