Das Heu

Hochwertiges Heu Die natürliche Kaninchenernährung besteht aus Wildgräsern und -kräutern. Kaninchen sind keine reinen Grasfresser. Sie fressen zwar Gräser, benötigen aber auch viele andere Wildpflanzen in ihrer Nahrung.

Beim Grasen bevorzugen Kaninchen zudem die jungen Triebe, zarten Pflanzenteile und feinen Blattspitzen, die für sie am besten verdaulich sind und das meiste Protein liefern. Nicht alle Kaninchenhalter können ihren Kaninchen Wiese zur freien Verfügung stellen. Heu ist darum ein wichtiger Teil der Ernährung von Heimkaninchen, denn es ist ihrer natürlichen Nahrung am ähnlichsten.

Wie aber erkenne ich ein gutes Kaninchenheu? Worauf muss ich achten und wie finde ich mich im "Heudschungel" zurecht?

Qualität

Minderwertiges Heu Ein "gutes" Heu beinhaltet eine große Pflanzenvielfalt: verschiedene Gräser, einige Blättchen, Blüten oder Kräuterbestandteile sind darin vorhanden. Sorten wie das bekannte Timothy Heu bestehen dagegen nur aus einer einzigen Grassorte und bieten dem Kaninchen nicht die Vielfalt, die es braucht.

Heu von hoher Qualität weist eine ansprechende Farbe auf und lässt sich an Zustand und Geruch erkennen: graues oder stark vergilbtes Heu sowie viel Staub lassen auf eine schlechte Qualität und Überlagerung schliessen. Gutes Heu ist sehr grün und duftet nach Wiese und muss gut getrocknet worden sein.

Sog. Heulage oder Silage z.B. ist nichts für Kaninchen. Besteht ein Heu nur aus kurzen Halmabschnitten spricht das nicht für die Qualität - langstielige Sorten in denen man noch ganze Pflanzenteile erkennt, erfreuen das Kaninchen meist mehr. Ein Sack voll kurzer Stiele spricht eher für Resteverwertung am Werk.

Discounter oder Heubauer? Bio oder Konventionell?

Das schmeckt! Der Unterschied zwischen Heu vom Discounter und echtem Qualitätsheu liegt nicht nur im Preis. Lagerung, Verarbeitung und vor allem die Qualität und Pflege der Heuwiesen unterscheiden sich enorm! Das Discountheu wird häufig von wechselnden Produzenten zu günstigen Preisen eingekauft und in gleiche Tüten gepackt, darum kann die Qualität zwischen zwei Chargen enorm schwanken.

Kauft man sein Heu direkt beim Bauern, bekommt man es immer von den gleichen Wiesen und kann sich auf eine ähnliche Qualität verlassen. Bioheu stammt von ökologisch bewirtschafteten Äckern die nicht mit Mineraldünger behandelt wurden (was gut für die Umwelt ist) und pestizidfrei gehalten werden.

Aber auch in konventionellem Heu ist die Pestizidbelastung kein großes Thema, so dass man sich zwischen konventionellen und Bioprodukten entscheiden kann, ohne sich um die Tiere sorgen zu müssen.

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Lagerung

Luftige und trockene Lagerung Das beste Heu nützt nichts, wenn es nicht entsprechend gelagert wird. Aufgrund des Volumens ist dies nicht immer ganz einfach. Heu sollte trocken und luftig gelagert werden, am besten dunkel und ohne dass sich andere Bewohner einnisten können. Die im Handel erhältlichen Beutel sind oftmals mit Luftlöchern ausgestattet, so dass eine Lagerung einfach ist. Noch besser ist ein Karton oder eine Plastiktonne, die über Belüftung verfügt.

Wer sich gut bevorratet hat, muss manchmal erleben, dass das Heu überlagert, schimmelt, staubig wird oder der Sonneneinwirkung ausgesetzt ist und dann vergilbt.

Hier gilt: wegschmeissen, auch wenns schade ist. Minderwertiges Heu wird meist ohnehin nicht gefressen, verschimmeltes Heu ist gesundheitsschädigend, staubiges kann starkes Niesen bei den Tieren verursachen.

Erster Schnitt - zweiter Schnitt?

Erster oder zweiter Schnitt? Beim Heukauf begegnet einem häufig die Bezeichnung "erster", bzw. "zweiter Schnitt". Damit bezeichnen die Hersteller einen wichtigen Qualitätsaspekt des Heus: der erste Schnitt wird von Wiesen gewonnen, die in diesem Jahr noch nicht geschnitten wurden. Der zweite Schnitt (auch Grummet genannt) ist Heu, das auf der gleichen Wiese später im Jahr geschnitten wurde.

Oft liefert der erste Schnitt gröberes, holzigeres Heu - der Rohfasergehalt ist besonders hoch, häufig sind auch noch Grassamen enthalten, die ein paar wichtige Fette und Proteine liefern. Je nach Wiese kann der Gräseranteil im ersten Schnitt höher sein als im zweiten Schnitt von der selben Wiese. Der zweite Schnitt ist meist feiner und reicher an Blüten und Kräutern.

Wenn das Heu von guten Wiesen stammt, ist es egal, welchen Schnitt die Kaninchen bevorzugen. Denn die Qualität des Heus hängt nicht von erstem oder zweitem Schnitt ab, sondern davon, welche Pflanzen auf der Wiese wachsen und wann der Schnittzeitpunkt gewählt wurde. Ideal ist es, erste und zweite Schnitte zu mischen oder abwechselnd zu verfüttern.

Darf es noch ein Zusatz sein?

Leckere Zusätze im Heu Häufig wird Heu angeboten, das mit Zusätzen wie Brennnessel, Rosenblüten oder Löwenzahn wirbt. Hier wurde normalem Heu nachträglich ein Teil des speziellen Zusatzes beigemengt.

Die Heuqualität wird dadurch aber nicht besser, ein schlechteres Heu gewinnt also durch den Zusatz von Trockenkräutern rein gar nichts. Kaninchen werden die Leckereien herauspicken und das schlechte Heu weiter ablehnen. Ein von vornherein artenreiches Heu mit vielen Wildkräutern ist die bessere Wahl.

Spezielle Heusorten wie Luzerneheu oder Kleeheu stammen von fast reinen Klee- oder Luzernewiesen und bestehen fast nur aus dieser Pflanze. Diese Sorten sind besonders proteinreich. Kaninchen freuen sich sehr darüber, da solche Heusorten auf Dauer aber eben keine Abwechslung bringen, sollte man sie höchstens gemischt mit normalem Heu verfüttern.

Giftpflanzen, Parasiten, seltsame Funde

Giftpflanzen und Unrat im Heu Heu ist ein Naturprodukt. Darum kann es immer wieder vorkommen, dass Giftpflanzen auf den Wiesen wachsen, sich während der Lagerung Motten einnisten oder dass man im Heu Dinge findet, die man nicht erwartet hätte - von Drähten bis hin zu mumifizierten Mäusen.

Solche Mumien, so unschön ihr Fund auch sein mag, sprechen für eine Heuwiese, auf der sich kleine Tiere wie Mäuse oder Frösche wohlgefühlt haben. Fremdkörper im Heu machen es keineswegs schlechter und man kann es auch dann noch problemlos verfüttern.

Nisten sich Motten oder andere Insekten im Heu ein, ist das für die Kaninchen ebenfalls vollkommen unschädlich. Man kann das Heu weiter verfüttern, Innenhaltern sei aber geraten, es zu entsorgen, bevor die Insekten sich weiter in der Wohnung ausbreiten.

Immer wieder hört man auch von Giftpflanzen im Heu - besonders im Gespräch war aktuell die "Herbstzeitlose". Auch ein sorgfältiger Heuproduzent kann solche Gewächse auf seiner Wiese übersehen. Auf gut gepflegten Wiesen sind die Vorkommen von Giftpflanzen allerdings als gering einzustufen und die meisten verlieren obendrein während der Trocknung ihre giftige Wirkung auf Kaninchen. Giftpflanzen im Heu sind niemals zu hundert Prozent auszuschließen, ein großes Risiko ist dies allerdings nicht.

Heumuffel

Nicht jedes Kaninchen frisst gut Heu Es gibt immer wieder Fälle sog. Heumuffel - ein Kaninchen, welches kein Heu frisst oder sehr mäkelig in der Auswahl der Sorte ist. Häufig wechseln die Halter dann die Sorten, doch Vorsicht: natürlich schmeckt ein kräuterreiches Heu unseren Tieren gut.

Doch schnell kann sich z.B. Blasengriess einstellen, wenn zu einseitige Sorten gefüttert werden. Erfahrene Halter von Heuverweigerern streuen frische Kräuter übers Heu oder misches dieses mit Wiese.

Natürlich funktioniert das auch mit Leckereien, doch sollte man darauf achten, dass diese nicht zu reichhaltig sind.

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Das richtige Heu

Heu ist wichtig für die Ernährung unserer Kaninchen. Doch bei der Sortenvielfalt und dem zahlreichen Angebot ist die Wahl nicht immer einfach. Welches Heu von welchem Anbieter und immer das Gleiche oder soll man öfter wechseln?

Wir nehmens unter die Lupe.

Aufklärung und Kaufhilfe für Heusorten