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geschrieben am: 16.06.2008 um 14:23 Uhr IP: gespeichert
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Ein deutscher Mensch verspeist im Laufe seines Lebens durchschnittlich sieben Rinder, 20 Schafe, 22 Schweine, 600 Hühner sowie zusätzlich Wild<class="markcol">span class="markcol">tierclass="markcol">span>e, See- und Meeresfische. Der Fleischhunger des Menschen scheint so unersättlich wie seine Respektlosigkeit gegenüber dem <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span> grenzenlos ist. Die meisten <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>e, die wir uns einverleiben, werde heute künstlich erzeugt, maschinell gemästet und am Fließband geschlachtet. "Artgerechte" <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>haltung ist zwar gesetzlich vorgeschrieben, doch hunderte Millionen <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>e werden auch in Deutschland geboren, gefoltert und getötet für "ökonomische Sachzwänge". Die meisten Hühner und Schweine kennen nur diesen Lebensrhythmus: aufstehen, fressen, hinlegen, aufstehen ... sterben.
Was aber ist, wenn der Mensch tatsächlich ist, was er isst?
Nur die zwei Prozent Biobauern, die es heute in Deutschland gibt, haben sich zu artgerechter <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>haltung verpflichtet. Für die <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>e heißt das: Stroh statt Spaltböden aus Beton, Tageslicht statt künstlicher Beleuchtung, im Stall Bewegungen und Auslauf statt lebenslanger Isolation oder Käfighaltung, langsame Mast statt Hormone und Antibiotika, Verzicht auf <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>- und Knochenmehl sowie weitgehend auf Importfutter, schonende Transporte ins nächste Schlachthaus statt <class="markcol">span class="markcol">tierclass="markcol">span>quälerischer Fahrten durch halb Europa oder nach Nordafrika zum einzigen Zweck des billigeren Geschlachtetwerdens.
An deutschen Hochschulen gehören neben Insekten, Krebsen und Ratten auch Tauben, Kaninchen, Hunde und sogar Pferde noch immer zu den Versuchs<class="markcol">span class="markcol">tierclass="markcol">span>en. Frösche sind trotz jahrelanger Proteste und gerichtlicher Auseinandersetzungen als Demonstrationsobjekte in Biologie- und Medizinpraktika noch immer beliebt. Der "<class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>verbrauch" für die Grundlagenforschung ist 1999 gegenüber dem Vorjahr um 60.000 <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>e gestiegen. Die Zunahme betrifft Hunde, Katzen, Affen und vor allem Mäuse und Fische.
Lebenden, nicht betäubten Fröschen wird der Kopf abgeschnitten und das Rückenmark aufgebohrt, um das Funktionieren des zentralen Nervensystems zu zeigen. Nach dem Versuch landen die zerstümmelten <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>e im Mülleimer. Auch ansonsten aufgeklärte Menschen geben sich dabei ganz abgeklärt: die Wissenschaft brauche solche Versuche, heißt es. <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>liebe sei sentimental und kitschig.
Diese entsetzliche <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>quälerei ist nicht nur unverantwortlich; es ist erwiesen, dass sie auch unnötig ist. Der Dachverband der Europäischen Wissenschaftsgesellschaften hat sich soeben erst eindeutig für die Förderung und Anwendung von Alternativen zum <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>versuch ausgesprochen. Mit Hilfe von interaktiven Computerprogrammen könnten die bisherigen <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>versuche ersetzt werden. Dass alternative Methoden ausreichen, beweist zum Beispiel die Philipps-Universität in Marburg seit Jahren .
Wir Deutsche sind zwar Weltmeister im Züchten von Kanarienvögeln und im Halten von Schoßhündchen, wir spendieren unserem Hansi oder Waldi schon mal einen Grabstein - aber die Herkunft des Fleisches, das wir zu uns nehmen, ist uns oder zumindest war uns eher gleichgültig.
Hauptsache satt!
Wir wissen zwar viel über den Preis, aber wenig über den Wert von Lebensmitteln.
An einem Wirtschaftssystem stimmt vieles nicht, wenn ein Bauer vier Liter Milch verkaufen muss, um sich mit diesem Erlös in seiner Dorfkneipe ein Glas Mineralwasser bestellen zu können.
Jedes zweite Küken landet bei der fabrikmäßigen Kükenproduktion auf dem Müll, weil es das falsche Geschlecht hat. Wir mästen Truthähne bis zum Unfallen und stopfen Hähnchen in 30 Tagen bis zur "Schlachtreife" voll. Die eigentliche Misere der europäischen Landwirtschaft ist nicht der "Rinderwahn", sondern der alltägliche Menschenwahnsinn, der zur Massen<class="markcol">span class="markcol">tierclass="markcol">span>haltung, zu Futterimport aus armen Dritt-Welt-Ländern, zu Überschussproduktion, zu grauenhafter <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>quälerei, zu Schweinepest und schließlich BSE führte.
Hauptsache satt - Hauptsache billig!
Die BSE-Katastrophe liegt nicht hinter uns, sondern vor uns, sie steckt - einer tickenden Zeitbombe gleich - schon in uns. Wir haben sie uns längst einverleibt.
Denn: bis 1989 wurden über 6.000 Tonnen potentiell BSE-haltige <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>mehle aus England nach Deutschland und Holland expor<class="markcol">span class="markcol">tierclass="markcol">span>t und hier zur Geflügel-, Schweine- und Kälberaufzucht verwendet. Diese <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>e konnten gar nicht an BSE erkranken, weil sie früh geschlachtet wurden. Sie gelangten aber trotzdem in die Nahrungskette.
Vegetarisch lebenden <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>en <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>abfälle zu füttern ist praktizierter Kannibalismus. Und dieser Kannibalismus ist die Ursache von BSE. Diesen Skandal nennt der britische Theologe Andrew Linzey " eines der wichtigsten moralischen Probleme aller Zeiten". Und er macht die Kirche des Abendlandes entscheidend mitverantwortlich dafür, "dass wir
Millionen <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>en und Schmerz, Leid und Tod zufügen". Im Gegensatz zum buddhistischen Kulturkreis ist <class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span>ethik heute d e r blinde Fleck in der abendländischen Theologie- und Philosophiegeschichte. In unserer Geschichte ist das Verhältnis Religion-<class="markcol">span class="markcol">Tierclass="markcol">span> immer ein Verhäl |
Glück... eine Ansammlung kleiner, bedeutungsloser Nichtigkeiten. |
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