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Erfahrungsbericht Fliegenmadenbefall – Myiasis

Nutzer: olafundlucas
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geschrieben am: 06.10.2010    um 23:00 Uhr   IP: gespeichert
Der heisse Sommer im Juli 2010 wird uns wohl allen im Gedächtnis bleiben – mir ganz besonders. 3 Wochen extreme Hitze, alle hatten darunter zu leiden, auch vi<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>e Kaninchen. Vi<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>e starben aufgrund falscher Haltung an Hitzschlag, aber es war nicht nur die Hitze, sondern wie ich von Tierärzten hörte, auch vi<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>e Kaninchen, die den Befall von Fliegenmaden nicht überlebten, weil zu spät oder gar nicht gehand<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>t wurde.
Meist durch mang<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>nde Hygiene ausg<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>öst, ist ein nicht sofort entdeckter Befall schn<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>l eine Bedrohung für unsere Kaninchen. Fliegen setzen ihre Eier in das F<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>l, auf die Haut oder unter die Haut der Kaninchen und wandern dann als Maden tief unter die Haut der Tiere. Je nach Temperatur kann das von ca. 8 Stunden bis zu 3 Tage dauern. Daher ist sofortiges Hand<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>n lebensnotwendig. Ein Gang zum Tierarzt ist unumgänglich!
Auch alte und kranke Tiere, übergewichtige und gesunde Tiere mit verletzten Hautst<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>len bieten den Fliegen so eine gute Basis, die Eier abzulegen.

Bisher hörte ich nur von wenigen Fällen von Fliegenmadenbefall, dachte, mir könnte so etwas aufgrund meiner vorbildlichen Haltung nicht passieren. Doch meine Molly b<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>ehrte mich eines Besseren.
Eine Bisswunde, die wohl beim Toben oder Jagen Molly auf dem Rücken kurz über der Blume zugefügt wurde, war hier der Auslöser.
Ich wollte in einer warmen Sommernacht meine Tiere aus dem Auslauf in ihr gesichertes Gehege setzen, da fi<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan> mir die Maus ganz besonders auf. Sie putze sich extrem vi<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan> am Rücken, saß mit krummen Rücken auf einer Steinplatte und schien mir nicht zur Ruhe zu kommen. Auch nachdem ich für den Rest der Gruppe die Futterschale ins Gehege st<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>lte, saß sich einfach so da und rührte sich nicht.
Ich nahm sie hoch … und in meiner Hand tumm<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>ten sich weisse Würmchen… Ek<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan> stieg in mir hoch …
Geistesgegenwärtig mit Molly in einem Handtuch in der Hand t<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>efonierte ich mit der Tierklinik, worauf man mir sagte, jetzt, Nachts, wäre der Notdienst unterwegs und ich könnte erst am nächsten Morgen dort erscheinen. Ich solle sie in einer warmen Schüss<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan> baden, gut abtrocknen und alle Maden absamm<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>n. Da ich Schmerzmitt<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan> (Metacam bzw. Loxicam 1,5 mg/ml ) im Hause hatte, gab ich ihr gegen die Schmerzen auch gleich 3 Tropfen.
Gesagt getan.
Im Badezimmer nahm ich mir eine Schüss<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan> mit warmen Wasser, st<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>lte sie auf den Fussboden, gab noch ein wenig Goldene Schmierseife hinein (Goldene Schmierseife hat eine desinfizierende Wirkung) und badete das Hinterteil von Molly darin.
Immer und immer wieder. Wasserwechs<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>, Goldene Schmierseife hinein und baden … Unzählige Maden schwammen im Wasser.
Ich badete sie solange, bis nicht eine Made mehr im Wasser schwamm. Dann trocknete ich sie gründlich ab und setzte sie in eine Transportbox mit Frischfutter und Heu in mein Schlafzimmer, denn dort haben wir Fliegengase an den Fenstern und ich war mir sicher, sie so die restliche Nacht über geschützt aufzubewahren.

Am nächsten morgen dann musste ich Molly in der Tierklinik lassen. Sie wurde am Hinterteil geschoren, man hat ihr Ivomec (Antiparasitikum) injiziert, Antibiotikum verabreicht sowie die befressenen Hautst<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>len mit Braunosan-Lösung betupft.

Gottseidank durfte ich sie am Abend wieder mit nach Hause nehmen. Es war nicht klar, ob sie den Tag in der Tierklinik überleben würde.
Sie durfte vorerst nicht wieder in die Gruppe, sondern musste in Einz<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>haft im Haus bleiben.

Als Oberhaupt einer Gruppe war das ein großer Einschnitt für die Maus, hatte sie doch täglich 4 Kaninchen in Schach zu halten.
Nun saß die Maus wie ein Häufchen <span <span class="markcol">classspan>="markcol">Elspan>end im Badezimmer. Fenster und Türen mussten geschlossen bleiben, die Gefahr einer erneuten Infektion war einfach zu groß.

10 Tage lang habe ich sie 2 x am Tag in Braunosan-Lösung gewaschen, Anfangs noch die betroffenen St<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>len mit Acridinsalbe eingeschmiert, w<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>che ich dann gegen Vet-Sept-Spray (Jodspray) eingetauscht habe, w<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>ches besser zu verabreichen war. 10 Tage lang Antibiotikumgabe, sie war sehr genervt und gab mir ihren Unmut darüber mit Zwicken in meine Hände zu verstehen.

Das F<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>l begann nach einigen Tagen wieder zu wachsen. Ihr Appetit war mäßig, was ich auf das Antibiotikum schob, denn vi<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>e Kaninchen neigen zu Fressunlusst dadurch. Ich gab ihr alles, was kalorienreich war, denn die Krankheit hatte auch am Gewicht der kleinen Molly ihre Spuren hinterlassen. Heu fraß sie nur mäßig, Löwenzahn und frisches von Wiese und Garten, was sie sonst so gerne mochte, waren auch nicht der Renner. Doch sie liebte Rodicare-P<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>lets, w<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>che ich in Absprache mit der Tierklinik auch verfüttern durfte. Und sie bekam davon sovi<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan> sie mochte, Hauptsache, sie fraß und nahm wieder an Gewicht zu.

Nach 25 Tagen dann, der letzte Tierarztbesuch gestattete ihr die Wiedereingliederung in die Guppe, konnte sie endlich zu ihren Freunden zurück.

  TopZuletzt geändert am: 04.10.2012 um 10:27 Uhr von Alexandra
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Nutzer: Sascha1981
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geschrieben am: 02.06.2013    um 01:27 Uhr   IP: gespeichert
Mir erging es leider ähnlich, meine Oberhäsin, hatte sich das Bein gebrochen - konnte bis heute nicht nachvollziehen, wie.

However der TA meinte es müsste operiert werden - nach der OP gabs einen Verband nebst Anweisung zum reinigen.

Wir s<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>bst konnten den Verband leider aufgrund einer komplexen Schienung nicht wechs<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>n und so blieb uns nur die mehrfach tägliche Reinigung.... Nicht genug wie sich herausst<span <span class="markcol">classspan>="markcol">elspan>lte.

"Hasi" wurde plötzlich immer schwächer und musste letztlich eingeschläfert werden, das konnte sich die Tierärztin angeblich nicht erklären, ich jedoch hatte bereits einen Verdacht.

Dieser bestätigte sich leider zu Hause als ich den Verband vom Leichnam löste....Fliegenmaden, die sich an der nässenden Operationswunde zu schaffen machten....diese verdammten Mistviecher !

Hasis tot hängt mir bis heute nach, hat mich dazu veranlasst, alles mit Fliegengitterm abzudichten, optisch nicht schön, aber effektiv.....
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