Auf den Beitrag: (ID: 209061) sind "11" Antworten eingegangen (Gelesen: 4252 Mal).
"Autor"

Kaninchen mit hartnäckigem Schnupfen und ratloser Tierarzt

Nutzer: Leila
Status: Minihase
Post schicken
Registriert seit: 01.10.2010
Anzahl Nachrichten: 13

geschrieben am: 10.03.2011    um 02:24 Uhr   IP: gespeichert
Guten Abend zusammen.

Ich wende mich heute mal an euch Experten, weil ich einen Rat brauche.

Es geht um mein Kaninchenmännchen, er stammt aus dem Tierheim und ist noch kein Jahr alt. Ich habe ihn vor gar nicht allzu langer Zeit aus dem Tierheim geholt, wenige Tage danach wurde er schwer krank, Schnupfen, Ausfluss, Futterverweigerung, er wurde damals vom Tierarzt mit Antibiotikum behandelt und von mir zusaetzlich mit Wärmelampe, Tee usw. versorgt.

Nach einer Woche war der Spuk vorbei und der kleine wieder gesund. Es ging ihm dann ein, zwei Wochen wieder gut, bis er auf einmal wieder anfing zu niesen. Das hält jetzt ein paar Tage an.

Ich hatte die Vermutung, dass er vielleicht auf das Einstreu/Stroh im Klo allergisch reagiert und bin mittlerweile auf Holzpellets umgestiegen, keine Verbesserung. Er hat keinerlei Ausfluss aus der Nase, einen gesunden Appetit, tobt und ist wie immer. Seine Partnerin ist im Übrigen kerngesund, kein Niesen, gar nix. Wir stecken zwar gerade noch mitten in der Vergesellschaftung, aber der Tierarzt hielt es für sehr unwahrscheinlich dass das Niesen mit dem daraus resultierenden Stress einhergehen würde. Die Vergesellschaftung läuft momentan recht friedlich.

Ich war natürlich mittlerweile auch schon mit ihm beim Tierarzt, aber der scheint nun am Rande seines Wissens angekommen zu sein, deswegen suche ich Tipps, was der Kleine womöglich haben könnte, in welche Richtung ich den Tierarzt schupsen könnte, einfach irgendwas.

Wie gesagt, er hat keinen Ausfluss und ist Topfit. Einzigste Symptome sind Niesen und eine feuchte Nase, allerdings ausschließlich feucht, nicht schleimig, oder ähnliches. Mal ist es nur ein einfacher Nieser, mal ein richtiger Anfall, in dem er 10-15 mal direkt hintereinander niest und auch ganz wild sein Köpfchen dabei schüttelt. Diese Anfälle hat er mehrmals täglich, in keinem bestimmten Abstand. Mal ist eine Stunde Ruhe, mal hat er in einer Stunde mehrere Anfälle.

Ich kann kein Muster erkennen, egal ob er still da liegt, oder gerade Heu frisst, es kommt absolut aus dem Nichts und ich finde da keinen Auslöser, den ich irgendwie als Ursache festmachen könnte.

Der Tierarzt hat ihm nun einen Entzündungshemmer gespritzt, auf der Vermutung, dass er aus dem Tierheim irgendwas eingeschleppt hat. Ich kann bisher keine Besserung feststellen, heisst ich soll nächste Woche wieder zum Tierarzt und der weiss eben scheinbar auch nicht wirklich weiter. Abgehört wurde er natürlich auch - keine Auffälligkeiten.

Hat jemand vielleicht Ideen?

Falls die Frage aufkommt: Ja, ich hab schon geschaut ob es Kaninchenerfahrene Tierärzte in meiner Nähe gibt, aber da ist leider weit und breit nichts, der beste ist noch der, bei dem ich gerade schon bin.
  TopZuletzt geändert am: 10.03.2011 um 02:39 Uhr von Leila
"Autor"  
Nutzer: Lunalight
Status: Minihase
Post schicken
Registriert seit: 02.08.2008
Anzahl Nachrichten: 22

geschrieben am: 10.03.2011    um 06:12 Uhr   IP: gespeichert
Ich bin zwar kein Experte aber könnte dein kaninchen gegen irgtwas Allergisch sein ? Eventuell zu staubiges Einstreu oder das Heu ? Oder Zuviel haustaub ?
  Top
"Autor"  
Nutzer: Kimmy
Status: Megahase
Post schicken
Registriert seit: 14.12.2009
Anzahl Nachrichten: 515

geschrieben am: 10.03.2011    um 07:34 Uhr   IP: gespeichert
Für mich klingt das schon nach Schnupfen!

Mit einem Antibiogramm kann man den genauen Schnupfenerreger feststellen und dann entsprechend das passende Antibiotikum verabreichen. Hierzu wird ein Abstrich tief aus der Nasenhöhle genommen und im Labor untersucht.
So ein Antibiogramm ist aber leider auch nie 100%ig ...

Welches Antibiotikum hat dein Kleiner denn bekommen? Ich habe bei Schnupfen immer sehr gute Erfahrungen mit Baytril gemacht.

Zur Unterstützung bieten sich auch immer Zylexis Kuren an. Eine Ampulle kostet zwar um die 10€, Zylexis ist aber ein grandioser Immunsystem-Kickstarter und unterstützt das Tier bei der Bekämpfung des Schnupfens.

  Top
"Autor"  
Nutzer: KeksiPaul
Status: Junghase
Post schicken
Registriert seit: 02.10.2010
Anzahl Nachrichten: 61

geschrieben am: 10.03.2011    um 07:46 Uhr   IP: gespeichert
Juhuu noch ein jemand mit dem selben Problem

(Ich freue mich nur darüber dass es nocheinen ratlosen Mümmelbesitzer gibt nicht dass sie krank sind.)

Meine Puschelkuh hat das auch .8 wir waren mittlerweile bei 3 Tierärzten und haben auch 5 Tage Tierklinik hinter uns und es wird nichts gefunden. :(

Wir haben eine 3er Bande. Die anderen beiden habe nix. Kein niesen kein feuchtes oder leicht "rotziges Näschen".

Wir haben das Heu gewechselt, Trockenfutter gibt es sowieso nicht, Stroh über die Einstreu, Einstreu durchprobiert, einfach alles. Selbst in der Tierklinik wo sie nur auf tüchern gelebt hat wurde nichts geunden. Mitsicherheit kann Kaninchenschnupfen ausgeschlossen werden, da regelmäßige Impfungen stattfanden.

Hat noch jemand erfahrung hiermit?

LG
  Top
"Autor"  
Nutzer: Kimmy
Status: Megahase
Post schicken
Registriert seit: 14.12.2009
Anzahl Nachrichten: 515

geschrieben am: 10.03.2011    um 08:00 Uhr   IP: gespeichert
@KeksiPaul

Leider kann auch trotz Impfung ein Kaninchenschnupfen nicht ausgeschlossen werden, da bei dieser Impfung nur gegen EINEN Erreger geimpft wird.

Wie beim menschlichen Schnupfen bzw. Grippeerreger, gibt es auch bei den Kaninchen verschiedene Schnupfenstämme und Mutationen, so dass eine Impfung keinen 100%igen Schutz bietet. Ein Grund für mich, nicht gegen Schnupfen impfen zu lassen ...

Wenn deine Tiere nach Ausschluss einer allergischen Reaktion immer noch niesen, klingt das für mich tatsächlich auch nach Schnupfen.

Auch in deinem Fall würde ich zu einer klassischen Schnupfenbehandlung raten um zumindest die Symptome (und gerade das niesen ist extrem anstrengend für die Tiere) einzudämmen.
  Top
"Autor"  
Nutzer: TanjaB
Status: VIP
Post schicken
Registriert seit: 05.02.2010
Anzahl Nachrichten: 7316

geschrieben am: 10.03.2011    um 08:08 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Leila
Ich habe ihn vor gar nicht allzu langer Zeit aus dem Tierheim geholt, wenige Tage danach wurde er schwer krank, Schnupfen, Ausfluss, Futterverweigerung, er wurde damals vom Tierarzt mit Antibiotikum behandelt und von mir zusaetzlich mit Wärmelampe, Tee usw. versorgt.

Wir stecken zwar gerade noch mitten in der Vergesellschaftung, aber der Tierarzt hielt es für sehr unwahrscheinlich dass das Niesen mit dem daraus resultierenden Stress einhergehen würde. Die Vergesellschaftung läuft momentan recht friedlich.

Hallo Leila,

welches AB habt ihr verwendet? Und wie lange?

Eine VG ist unheimlicher Stress für die Tiere und kann tatsächlich einen erneuten Schnupfenschub auslösen.

Kennst du schon unseren Schnupfenfyler? >KLICK HIER!<

Auch Inhalieren kann Linderung schaffen: >KLICK HIER!<
Grüße von Tanja mit Pippi, Lotta, Amir und Joshi.

>KLICK HIER!<

  Top
"Autor"  
Nutzer: Leila
Status: Minihase
Post schicken
Registriert seit: 01.10.2010
Anzahl Nachrichten: 13

geschrieben am: 14.03.2011    um 23:45 Uhr   IP: gespeichert
Erstmal danke an alle für die Antworten.

@Lunalight
Einstreu verwende ich schon gar keines mehr, weil das auch meine erste Assoziation war. Ich probiere mich grade noch durch verschiedene Heusorten, aber Besserung ist keine in Sicht.

@Kimmy
Den Namen des Antibiotikas weiss ich leider gar nicht mehr. Einen Nasenabstrich hatte ich beim letzten Mal angesprochen, aber der Tierarzt war der Meinung, dass das in dem Fall eher sinnlos wäre.

@KeksiPaul
Ich versteh das schon richtig, ich finds auch irgendwie "erleichternd" dass ich nicht alleine mit meinem Problem bin.

Das klingt bei dir ja wirklich genau so wie bei mir *seufz*

@TanjaB
Den Namen des Antibiotikas weiss ich leider nicht mehr.
Die Flyer kenne ich. Als er so schwer erkaeltet war, habe ich auch immer mit ihm inhaliert. Momentan wäge ich da noch ab, ob sich der Stress für ihgn lohnt, weil er eben überhaupt nicht verschleimt ist, sondern nur diese Niesanfälle hat.

Ich sollte ja die Woche über schauen ob es ihm mit dem Entzündungshemmer besser geht, ist aber leider nicht der Fall. Langsam weiss ich echt nicht weiter.

Der Tierarzt will als nächstes Cortison probieren. Hat da jemand von euch Erfahrungen? Irgendwie ist mir nicht so wohl dabei ihn jetzt immer wieder mit Cortison vollpumpen zu lassen.
  Top
"Autor"  
Nutzer: schnuffelnase
Status: VIP
Post schicken
Registriert seit: 28.11.2007
Anzahl Nachrichten: 30120

geschrieben am: 15.03.2011    um 17:31 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Leila
@Kimmy
Den Namen des Antibiotikas weiss ich leider gar nicht mehr. Einen Nasenabstrich hatte ich beim letzten Mal angesprochen, aber der Tierarzt war der Meinung, dass das in dem Fall eher sinnlos wäre.
Ein Abstrich ist nicht immer wirklich aufschlußreich - meist sind sowieso mehrere Erreger beteiligt und diese sitzen so tief in den Nasennebenhöhlen, dass sie praktisch unerreichbar sind.
Es ist nicht selten, dass mehrere Abstriche am selben Tiere auch unterschiedliche Erreger zu Tage fördern.

Möglicherweise sind auch zu lange Zahnwurzel schuld am Niesen - das kann aber nur eine Röntgenaufnahme klären.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass sich ein Heuhalm oder ähnliches in die Nase festgesetzt hat und so für Beschwerden sorgt.
Oder aber es ist tatsächlich Kaninchenschnupfen - dann kann man nur die akuten Schübe lindern und das Immunsystem stärken, aber eine Heilung wird nicht mehr möglich sein.

Wo vermutet denn der Tierarzt eine Entzündung, dass er Kortison ausprobieren will?
Ich würde das nicht machen, denn Kortison schwächt das Immunsystem und wenn er wirklich Schnupfen hat, dann kann das das ganze noch verschlimmern.

Wie geht es dem kleinen Kerl denn sonst, ist er munter und fit? Frisst er gut?
Grüße von Karin
  Top
"Autor"  
Nutzer: Cathinka
Status: Megahase
Post schicken
Registriert seit: 19.10.2010
Anzahl Nachrichten: 536

geschrieben am: 15.03.2011    um 17:49 Uhr   IP: gespeichert
Hm, die Situation kenne ich ja auch, und bei uns gab es endlich auch eine Lösung: Kaninchensyphilis! Allerdings dachte ich, dass dies meistens nur die Mädels bekommen.
Unsere Maus wurde von drei verschiedenen Ärzten auf Schnupfen hin behandelt, erst die vierte kannte sich damit aus. Also, ich weiß ja nicht, wies jetzt mit den Jungs aussieht aber eventuell ist das ja auch eine Möglichkeit? Was sagen die erfahrenen SRler?
  Top
"Autor"  
Nutzer: Leila
Status: Minihase
Post schicken
Registriert seit: 01.10.2010
Anzahl Nachrichten: 13

geschrieben am: 18.03.2011    um 20:16 Uhr   IP: gespeichert
@Schnuffelnase
Der kleine ist absolut fit, er hoppelt wild rum, ist verfressen wie immer, einfach rundum fit, wenn da eben nicht das Niesen wäre.

Kann man den Kaninchenschnupfen denn irgendwie diagnostizieren? Oder beruht das nur auf Vermutung?

Das Kortison will er ausprobieren, weil er eben nicht lokalisieren kann wo die Entzündung sitzt, in der Hoffnung, dass das Kortison die einfach findet und ausmerzt.

@Cathinka
Wie findet man denn heraus ob es sich darum handelt? Bestimmte Untersuchung? Ich bin ja für jeden Schubs offen, ich will im Grunde bloss, dass er endlich was bekommt, das ihm auch hilft.
  Top
"Autor"  
Nutzer: schnuffelnase
Status: VIP
Post schicken
Registriert seit: 28.11.2007
Anzahl Nachrichten: 30120

geschrieben am: 18.03.2011    um 20:32 Uhr   IP: gespeichert
Zitat von: Leila
Kann man den Kaninchenschnupfen denn irgendwie diagnostizieren? Oder beruht das nur auf Vermutung?

Das Kortison will er ausprobieren, weil er eben nicht lokalisieren kann wo die Entzündung sitzt, in der Hoffnung, dass das Kortison die einfach findet und ausmerzt.
Naja, zum einem sind es die Symptome und zum anderen natürlich auch ein Abstrich (hier ist nur nicht sichergestellt, dass auch alle Schnupfenerreger erkannt werden bzw. der ursächliche erreicht werden)

Kortison hat allerdings den Nachteil, dass es das Immunsystem schwächt und somit den Erregern die Türen öffnet und sich evtl. eine Erkrankung verschlimmern kann. Daher sollt eman das gut abwägen.
Grüße von Karin
  Top
"Autor"  
Nutzer: Cathinka
Status: Megahase
Post schicken
Registriert seit: 19.10.2010
Anzahl Nachrichten: 536

geschrieben am: 18.03.2011    um 20:45 Uhr   IP: gespeichert
Oh, also, wir haben unsere TA gefragt, wieso ihr Kollege denn in den unzähligen Malen, die wir da waren da nicht drauf gekommen ist und immer nur auf Schnupfen hin behandelt hat. Sie meinte nur, dass die Syphilis sehr unbekannt ist und Sie das auch nur auf den ersten Blick hin erkennt, weil Sie mal speziell bei einer Fortbildung war. Aber grundsätzlich kann man das wohl an der Krustenbildung an den Schleimhäuten erkennen. Das sieht an der Nase in der Tat wie Schnodder aus. Und bei Cleo war auch der Geschlechtsapperat sehr geschwollen.

Sprich deinen TA beim nächsten Gespräch darauf an, vielleicht kennt er sich damit auch aus?
  Top