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geschrieben am: 26.05.2011 um 15:26 Uhr IP: gespeichert
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Hallo zusammen,
ich habe vorhin mal die SweetRabbits EC-Broschüre durchgearbeitet und hoffe nun, dass ich vielleicht noch etwas dazu beitragen kann oder wenigstens den betroffenen Haltern etwas Mut machen kann, die Tiere mit dieser (meiner Meinung nach schlimmsten Kaninchenkrankheit) haben und damit kämpfen.
Denn meine Hermine hatte vor gut 2 Jahren auch darunter zu leiden. Zum Glück habe ich es relativ früh bemerkt, denn meine vier Herrschaften werden über Nacht immer eingesperrt (ich lebe sehr ländlich und habe ziemlich Angst vor Füchsen, Mardern etc.) und müssen dann, um in den Auslauf zu kommen, über eine Planke „aus ihren Bett“ laufen.
Und als ich sie alle morgens raus gelassen habe, hat nur Hermine erst gezögert (sie ist sonst die erste) und ist dann auf den letzten 20cm vom Brett gefallen. (Das hört sich schlimmer an, als es ist, das Brett ist natürlich nicht sehr hoch, sie könnten auch springen, gehen aber lieber die 30cm herunter.)
Natürlich kam mir das sofort komisch vor, denn vor einigen Jahren hatte ich schon eine Häsin mit dieser Krankheit, die aber nach dem dritten Schub leider mit 11 Jahren habe einschläfern lassen müssen. Und so läuteten bei mir natürlich alle Alarmglocken. Ich habe mir Hermine geschnappt und als ich sie hochgenommen habe und ihr Gesicht von vorne betrachtet habe, habe ich sofort gesehen, dass er Kopf sich ganz leicht nach rechts neigt. Sogar meine Mutter, bei der ich zu dieser Zeit noch wohnte, sagte mir, ich würde fantasieren, denn sie sähe absolut nichts von einer Kopfschiefhaltung oder so.
Dennoch bin ich in meiner Angst sofort zum Tierarzt (wir kennen uns schon viele Jahre und ich bin schon einige Male umsonst zu ihrem gefahren, weil ich mich bei meinen Süßen irgendwelche Wehwehchen eingebildet habe) - doch diesmal war es gut, dass ich sofort hin bin!
Denn schon als ich Hermine auf den Tisch setzte, begann sich der Kopf noch weiter zu drehen und auch die Augen drehten sich und sie zeigte erst Anzeichen, dass sie umfallen würde.
Und das war natürlich ein ganz eindeutiges Indiz für EC, denn Stress ist bei dieser Krankheit im wahrsten Sinne des Wortes tödlich. Denn natürlich geht kein Tier gern zum Arzt und schonmal gar kein Kaninchen, sodass sich selbst nur eine kleine Untersuchung oder Spritze sofort in riesengroßen Stress äußern. Und dieser äußert sich leider bei EC sofort in den verstärkten Symptomen.
Deswegen bin auch ich fest der Meinung, dass (egal, was es wohl kosten mag) man unbedingt versuchen sollte, dass der behandelnde TA Hausbesuche macht!
Leider war ich zu dieser Zeit nicht so schlau und habe es Hermine noch ein paar weitere Tage angetan und bin immer zum Arzt gefahren (der ja eigentlich „nur“ 15km entfernt wohnt).
Zur Behandlung, die auch in der Broschüre steht, kann ich nichts anderes sagen, das hat mein TA auch immer gegeben, weil er auch schon oft Erfahrung mit dieser Krankheit hatte. Allerdings hat er Hermine neben dem Wurmmittel, Antibiotika und VitB auch immer noch ziemlich viel Kochsalzlösung gegeben. Noch nicht mal intravenös, sondern einfach unter die Haut. Das gibt natürlich immer eine große Beule, die baut sich nach einer Stunde aber auch wieder vollkommen zurück. Er sagte, dass die Erreger über den Urin besonders stark ausgeschieden werden und man so den Abbau möglicherweise verschnellern kann.
Nach dem 5. Tag, den ich allerdings mit Hermine dort war, hat es mir gereicht, mit ihren Stress-Ausbrüchen. Sobald ich nur das Grundstück betreten habe, rollte sie in der Transportbox vor Angst schon hin und her.
Ab dem 6. Tag habe ich meinen TA dann Hausbesuche machen lassen, weil ich ihr das nicht mehr antun konnte. Ihr Kopf war wirklich erschreckend schief, sie hat praktisch nur noch den Boden und die Decke sehen können.
Und ab diesem Tag schien es zwar nicht besser, aber auch nicht schlimmer zu werden, denn auch wenn es zuhause ist, ist es natürlich Stress für das Tier auf den Tisch gesetzt zu werden und mehrere Nadeln unter die Haut gestochen zu bekommen. Doch sie bekam längst nicht mehr so schlimme Angstanfälle wie vorher.
Gott sei Dank hielt sich das Allgemeinbefinden aber einigermaßen gut, denn es gab nur zwei Tage, an denen sie nicht mehr freiwillig fressen wollte, den Rest der Zeit hat sie ziemlich normal sogar Heu gefressen und Wasser getrunken. Und natürlich Dinge wie Möhrengrün, die sie schon immer gerne fraß.
An den zwei Zwangsfütterung-Tagen habe ich übrigens aufgeweichte Heu-Pellets gemischt mit Möhren-Baby-Gläschen ihr direkt ins Maul gegeben. (Wahrscheinlich fand sie es so ekelig - zumindest hat es so ekelig gerochen - dass sie dachte „Anstatt den Fraß eingetrichtert zu bekommen, fress ich lieber alleine!“ )
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